Arbeitswelten
"Firmengründungen von Frauen haben Hand und Fuß"
Tagung zu "Female Entrepreneurship": "Sicherheitsbedürfnis" bremst Frauen jedoch bei Firmengründung
Linz - Das höhere Sicherheitsbedürfnis der Frauen "bremst"
sie bei Firmengründungen. Das stellte Universitätsprofessor Alfred
Gutschelhofer vom Institut für Unternehmensgründung und -Entwicklung
der Linzer Johannes-Kepler-Universität aus Anlass einer Tagung zum
Thema "Female Entrepreneurship" am Dienstag in Linz fest. Dabei ging
es unter anderem um die Frage, warum Frauen nicht einmal ein Drittel
aller Firmenchefs stellen und um Möglichkeiten, ihren Anteil zu
erhöhen.Gutschelhofer: "Frauen sind die besseren Unternehmerinnen"
In Oberösterreich sind derzeit nur 28,8 Prozent aller
Selbstständigen weiblich - der Großteil im Dienstleistungsbereich.
Dabei wären Frauen in vielen Bereichen die "besseren" Unternehmerinnen,
betonte Gutschelhofer. Sie hätten im Vergleich zu den Männern ein
anderes Risikoverhalten, weiters mehr Gefühl - ein Vorteil auch für
die Angestellten. Außerdem wollten sie nicht, so wie ihre männlichen
Kollegen, dass ihr Unternehmen "um jeden Preis wächst". Frauen seien
stärker beziehungs-, Männer stärker machtorientiert, unterstrich
Gutschelhofer.
Weniger risikoreich: Franchising
Eine Alternative zur Unselbstständigkeit liege im Franchising.
Gerade für Frauen ideal, weil es mit weniger Risiko verbunden sei.
Denn dabei seien die Rahmenbedingungen - Finanzierung, Produkte und
Marketing - schon vorhanden. "Wenn Frauen ein Unternehmen gründen,
dann hat das Hand und Fuß", stellte Gutschelhofer fest.
Die Tagung wurde von Gutschelhofer gemeinsam mit Gabriella Hauch,
Institutsleiterin für Frauen- und Geschlechterforschung an der Uni
Linz organisiert. Sie will an der Uni die Forschung zur Förderung der
Frauen in der Wirtschaft verbessern. (APA)