Wien/St. Pölten - Das Neue Jahr bringt im Festspielhaus St.Pölten auch einen neuen Intendanten mit sich. Michael Birkmeyer,langjähriger Solotänzer und ehemaliger Leiter der Ballettschule derWiener Staatsoper, löst mit Jahresanfang 2002 die bisherigekünstlerische Leiterin Mimi Wunderer-Gosch ab, die sich "ihrer" 1990eröffneten "Bühne im Hof" verstärkt widmen will. "Ich bin bestrebt, mein Wissen und meine internationalen Kontakte,die ich in meinen bisherigen Tätigkeiten erworben habe, voll fürdieses Haus einzusetzen", wird Birkmeyer in der Programmvorschauzitiert. Mit der Austrian Ballet Company, die "abc dancecompany", die2002 gegründet wird, soll ein erster deutlicher Akzent gesetztwerden. "Ermöglicht wird diese, für das Ansehen des Hauses und desLandes so wichtige neue Einrichtung, durch eine zusätzlichefinanzielle Unterstützung seitens des Landes Niederösterreich",betonte der neue Intendant. Für die choreografische Leitung wirdBirkmeyers Assistent Nicolas Musin verantwortlich sein. "Als Tänzerist er auf allen großen Bühnen der Welt zu Hause und als Choreografinternational sehr anerkannt", lobt Birkmeyer seinen Assistenten. Programmpunkte Neben der konzertantenOpernaufführung von "Rostam & Sohrab" liegen die Schwerpunkte desProgrammes auch 2002 wieder bei den Konzerten derNiederösterreichischen Tonkünstler (n.t.o.) und bei Auftrittennationaler wie internationaler Tanzkompanien. Das n.t.o. steht MitteJänner ganz im Zeichen französischer Komponisten. Am 18. Februarentführt das Orchester sein Publikum in die Welt der Märchen undMythen. Paul Dukas' "Der Zauberlehrling" folgt inhaltlich derbekannten Goethe-Ballade, in der der Zauberlehrling die Geister, dieer rief, nicht mehr los wird. Weiterer Programmpunkt ist das "Dasgoldene Spinnrad" von Antonin Dvorak. Es dirigiert Michail Jurowski. Mit einem Mix aus Oper, Operette, Chanson, Parodie und altenGeschichten entführen Otto Schenk, Tamara Trojani und DirigentKonstantin Schenk, tatkräftig unterstützt vom n.t.o., das Publikum ineine musikalische und humorvolle Erlebniswelt (27. Februar). Seinfünfjähriges Jubiläum begeht das Festspielhaus St. Pölten mit demWiener Singverein und dem NÖ Tonkünstlerorchester. Als Solistinnentreten Margarita de Arellano (Sopran) und Doris Soffel (Alt) auf dieBühne (8. März). Antonin Dvoraks Kirchenmusik steht am 8. April im FestspielhausSt. Pölten am Programm. Es singen Alexandra Petersamer (Mezzosopran),Klaus Florian Vogt (Tenor) und Anton Scharinger (Bass). Im Zeichender beiden Komponisten Richard Strauss und Johannes Brahms steht der22. April. Am 25. Mai trifft Roland Josef Leopold Neuwirth - "Erneuerer der Wiener Volksmusik" -mit seinen Kompositionen auf ein klassischesSymphonieorchester (25. Mai). Als Sprecher tritt Autor MichaelKöhlmeier in Erscheinung. Fehlen dürfen natürlich auch nicht die"Extremschrammeln". Reisen Die nie enden wollende Suche nach der wirklichen Erfüllung in derLiebe reizen den Choreografen Jochen Ulrich, zur Musik nach Nino Rotaeinen "Casanova" zu zeigen, der seine eigene Glaubwürdigkeit immerwieder ironisch hinterfragt. Das Ballett des Tiroler Landestheatersbringt die Geschichte um den 1725 in Venedig geborenen WeltenbummlerGiovanni Giacomo Casanova auf die Bühne (26. / 27. Jänner). Unter dem Titel "Sounds of America" präsentiert das RSO-Wien unterder Leitung von Karen Kamensek u.a. John Adams' "Short Ride in a FastMachine" und Leonard Bernsteins Balletsuite "Fancy Free". Das Ballettdes Salzburger Landestheaters zeigt eine große Liebesgeschichte: "Untango de amor" in einer Inszenierung von Peter Breuer (21. Februar)."Kulturelle Metamorphosen" nennt sich der Zyklus der Academia AllegroVivo im Festspielhaus St. Pölten. Das Orchester stellt an dreiAbenden der großen Musiktradition Europas jeweils Musik eines anderenKulturkreises gegenüber. Österreichpremiere feiert am 15. März"Flamenco a Bocajarro". Es tanzt das Ensemble Blanca del Rey ausSpanien. Tanz Unter dem Titel "A Taste of Life" konzertieren am 5. April Marthaund Vahid Khadem-Missagh gemeinsam mit Peter Langgartner, alle dreispielen Violine. Das Tanzensemble Paul Taylor Dance Company aus denUSA gastiert am 27. April im Festspielhaus St. Pölten. Das Programmbeginnt mit "Cloven Kingdom" und endet mit "Piazzolla Caldera". Das 1979 gegründete Compania Nacional de Danza aus Spanien bringtVolkstänze zur Klaviermusik des Komponisten Enrique Granados. Für PorVos Muero ließ sich der Choreograf Nacho Duato von derspanischen Musik des 15. und 16. Jahrhunderts und einigen Versen desDichters Garcilaso de la Vega inspirieren (16. / 17. Mai). Alsgesellschaftliches Ereignis in Niederösterreich gilt derFestspielhaus Frühlingsball, der am 15. Juni unter dem Motto "Tango"steht. Für die künstlerische Konzeption zeichnen Mimi Wunderer-Goschund Tom & Domino Blue verantwortlich. (APA)