Klagenfurt - Kein Ende im "Dirigentenkrieg" am Stadttheater Klagenfurt: Der am Dienstag suspendierte Chefdirigent Michael Güttler wies am Sonntag sämtliche Vorwürfe zurück. Er habe dem Theater am Freitag noch eine gütliche Einigung angeboten, Intendant Dietmar Pflegerl habe tags darauf jedoch seine Anschuldigungen wiederholt. Güttler hat nun seine Anwälte eingeschaltet. "Ich habe das kriminelle Potential handelnder Personen in dieser Causa unterschätzt", sagte Güttler im telefonischen Interview mit der APA. Daher werde er zum derzeitigen Zeitpunkt keine Erklärungen abgeben, was die Vorwürfe seiner Abwesenheit bei einer Vorstellung betreffe. Auf die Frage, ob er nun einen Urlaubsschein vorweisen könne, sagte er: "Kein Kommentar." Pflegerl hatte mehrfach betont, Güttler sei ohne Urlaubsschein weg gewesen, seitens des Theaters liegt ein Probenplan vor, auf dem der Chefdirigent für diese Vorstellung eingeteilt war. Anfangs wohl "zu naiv" All diese Fragen würden im kommenden Gerichtsverfahren geklärt werden, stellte Güttler fest. Der 36-Jährige erklärte, er habe bis zum Sonntag kein Schreiben der Theaterleitung erhalten, in dem Gründe für die "skandalöse und völlig unberechtigte" Suspendierung genannt würden. Er sei vom Intendanten auch nicht zur Causa befragt worden. Güttler erklärte zudem, er selbst habe am Tag nach der Operettenaufführung, bei der er nicht anwesend gewesen war, die Theaterleitung um ein "Verfahren zur Aufklärung der Sache" ersucht. Er habe von 21. bis 23. April Urlaub gehabt, dies könne er auch beweisen. Theaterintendant Pflegerl dazu: "Güttler hat sich bei mir schriftlich für sein Fernbleiben entschuldigt. Man entschuldigt sich üblicherweise nicht, wenn man im Recht ist." Dass auf dem Dienstplan des Theaters am 23. April drei Personen als in Urlaub befindlich eingetragen waren, er selbst jedoch nicht, wollte Güttler in Hinblick auf das bevorstehende Verfahren nicht kommentieren. Er sei anfangs in seinen Erklärungen wohl "zu naiv" gewesen. Klage wurde von ihm bis jetzt noch nicht eingereicht, wann es dazu kommen werde, könne er noch nicht sagen. (APA)