Salzburg - Der Nachfolger von Salzburgs Landestheaterintendanten Lutz Hochstraate soll am kommenden Montag gewählt werden. Drei Kandidaten wurden von der Findungskommission zur Wahl vorgeschlagen und stellen sich seit heute, Freitag, einem Hearing. Im Theaterausschuss soll am Montag nach dem letzten Hearing die Entscheidung fallen, wobei eine Vier-Fünftel-Mehrheit notwendig ist. Kritik hat es in den vergangenen Tagen seitens der ÖVP gegeben, die bemängelte, dass kein Salzburger unter den Kandidaten ist. 61 Bewerber hat es um diesen Posten gegeben, darunter auch vier Salzburger wie der Vorsitzende des Theaterausschusses LR. Othmar Raus erklärte. In die von der Findungskommission ausgesuchten Kandidaten kamen Peter Dolder (Intendant der Württembergischen Landesbühnen Esslingen), Michael Lakner (derzeit Operndirektor Basel) und Georg Quander (Intendant der Deutschen Staatsoper Berlin) in die engere Wahl. Jury eingesetzt Lutz Hochstraate, der das Salzburger Landestheater seit 1986 leitet, hatte um die einvernehmliche Lösung seines Vertrages mit dem Ende der Spielzeit 2003/2004 gebeten. Daraufhin wurde im Theaterausschuss einstimmig beschlossen eine Jury einzusetzen, welcher der Präsident des deutschen Bühnenvereins und Leiter des Schauspiels der Salzburger Festspiele, Jürgen Flimm, der ehemalige Intendant des Landestheaters und Leiter der Münchner Theaterakademie, Helmut Matiasek, sowie Heinrich Wiesmüller, ehemaliger Festspielpräsident und derzeit Mitglied im Festspiel-Kuratorium, angehören. Nach dem letzten Hearing am Montag tritt der Theaterausschuss, dem je fünf Vertreter aus Stadt und Land angehören, zu einer Art Klausur zusammen, um eine Entscheidung zu treffen. Schwierigkeiten könnte es bei der Wahl des neuen Intendanten insofern geben, als die ÖVP, die im Ausschuss fünf von zehn Stimmen hat, mehrmals kritisiert hatte, dass kein Salzburger (genannt wurde unter anderem Werner Friedel) unter den Kandidaten ist. Drei der im Theaterausschuss vertretenen Personen gehören der SPÖ an, einer der FPÖ und einer der Bürgerliste - es ist allerdings eine Vier-Fünftel-Mehrheit notwendig und ohne ÖVP geht nichts. Raus ist vor allem bemüht, dass eine Entscheidung zu Stande kommt, wie er auf Anfrage erklärte. (APA)