Arbeitswelten
Mädchen haben die besseren Zeugnisse
Statistisch erwiesen: "Erfolgsquote" der Mädchen ist von der Taferlklasse bis zur Matura überall höher als jene der Burschen
Wien - Wenn am 28. Juni bzw. 5. Juli an Österreichs Schulen
die Zeugnisse verteilt werden, können sich die Mädchen über bessere
Erfolge als die Burschen freuen. Dies zeigen Analysen der Statistik
Austria. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Mädchen in einer
Volksschule oder einer Höheren Schule sitzen - ihre "Erfolgsquote"
liegt überall höher als jene der Burschen. Laut jüngster Analyse (Schuljahr 2000/2001) aller
Schultypen haben insgesamt 3,5 Prozent der Mädchen das Klassenziel
nicht erreicht, das heißt, dass rund 19.000 Mädchen repetieren
mussten bzw. die letzte Schulstufe nicht erfolgreich abgeschlossen
haben. Bei den Burschen betrug diese Quote hingegen 4,7 Prozent, das
sind mehr als 28.000 "Sitzenbleiber".
Trend
Dieser Trend zieht sich wie ein roter Faden von der Taferlklasse
bis zur Matura und ist in einzelnen Schultypen eklatant: Während 5,8
Prozent der Mädchen in der AHS sitzenbleiben, sind es 8,7 Prozent der
Burschen. Noch deutlicher sind die Zahlen für die berufsbildenden
höheren Schulen (BHS), wo zehn Prozent der Mädchen und 15,5 Prozent
der Burschen das Klassenziel verfehlen. Die besseren Zeugnisse für
die Mädchen zeichnen sich schon in der Volksschule ab, auch in der
Hauptschule ergibt sich ein ähnliches Bild.
Einen klaren Trend zu besseren oder schlechteren Leistungen in den
vergangenen Jahren gibt es übrigens nicht: Waren 1989/90 etwa 92,7
Prozent der AHS-SchülerInnen zum Aufsteigen berechtigt, sank dieser Anteil
1994/95 auf 91,8 Prozent, um 1998/99 auf 94,4 Prozent anzusteigen. In
den beiden vergangenen Schuljahren pendelte sich die Erfolgsquote mit
92,7 (1999/2000) bzw. 92,9 Prozent (2000/2001) auf dem Niveau von
1989/90 ein. Ganz konstant übrigens die Daten für den BHS-Bereich: In
den Schuljahren 1989/90, 1994/95, 1998/99, 1999/2000 und 2000/2001
fielen jeweils knapp unter 13 Prozent der SchülerInnen durch. (APA)