Die neue Postzentrale am Rochusmarkt wird auch über Shop- und Gastroflächen verfügen. Die ersten Mieter wurden vergangene Woche präsentiert. Im Herbst 2017 werden sie die Flächen beziehen.

Visualisierung: Schenker Salvi Weber

Die ersten Mieter stehen bereits fest. Neben dem Merkur-Markt auf 2.000 Quadratmeter wird es ein Segafredo-Café, einen Backwerk-Shop, Friseur, Putzerei, Print-Shop und diverse Gastronomieflächen geben. Außerdem, betonte Gerald Heinisch, Leitung Verwertung bei Ekazent Immobilien, sei man mit medizinischen Dienstleistern im Gespräch. Um die Presse auf diesen neuesten Stand zu bringen, luden Post, Bezirk und Betreiber vergangene Woche zur Dachgleichen-Pressekonferenz in die neue Postzentrale am Rochusmarkt: Post am Rochus.

50.000 Quadratmeter Nutzungsfläche

"Es war eine gute Entscheidung, aus dem 1. Bezirk auszuziehen, und ich freue mich, dass wir im kommenden Herbst in dieses moderne Bürogebäude einziehen werden", sagte Georg Pölzl, Generaldirektor der Österreichischen Post AG. "Hätten wir an diesem Standort nicht die Fläche und Kubatur verwirklichen können, die wir brauchen, hätten wir wohl auf unsere zweite Option Inzersdorf zurückgreifen müssen."

Rund 1.200 Mitarbeiter werden hier tätig sein. Die Baukosten für das 50.000 Quadratmeter (Bruttogeschoßfläche) große Projekt will Pölzl "aus Compliance-Gründen" für sich behalten. Nur so viel: "Es ist ein hoher zweistelliger Millionenbetrag."

Mietpreise für Händler nicht öffentlich

Auch die Mietpreise für die Shop- und Gastroflächen werden nicht verraten. Die Ekazent betont lediglich, dass es sich um marktkonforme Preise für Handelsflächen in dieser Gegend handle. Dieter Wasserburger, Geschäftsführer Billa Immobilien GmbH, der für die Einmietung des Merkur-Markts zuständig ist, kommentiert diese Aussage mit einem lauten "Na ja!" aus dem Publikum. Es ist der einzige vielsagende Moment dieses Vormittags. Und dann Schweigen.

Von außen werden bereits die ersten Fassadenelemente montiert. Was auf den ersten Blick massiv anmutet, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Hohlkörper mit Lüftungslöchern. Durch die dahinter befindlichen, optisch verdeckten Lüftungsflügel werde man die Büros jederzeit natürlich lüften und querlüften können.

Keine Begegnungszone

Gekühlt wird mittels Bauteilaktivierung, geheizt wird mit Fernwärme. Abends, so der Plan, soll das Gebäude an der Fassade beleuchtet werden. Erst kürzlich wurde der Bau der beiden Architekturbüros Schenker Salvi Weber und feld72, die 2013 aus dem Architektur-Wettbewerb als Sieger hervorgegangen waren, mit ÖGNI Gold zertifiziert.

Bezirksvorsteher Erich Hohenberger nutzte dem Pressetermin, um seine Freude kundzutun: "Ich bin heilfroh. Die Post ist ein super Unternehmen und kein Hausmeister-Betrieb." Eine Konkurrenz zum Handel in der Landstraßer Hauptstraße, die mit dem Projekt Post am Rochus die dritte Shopping-Mall bekommt, sieht er nicht: "Die bisherigen Kunden werden nicht fremdgehen. Das wird schon funktionieren." Und zur aktuellen Verkehrsdiskussion meinte er: "Solange es den Erich Hohenberger gibt, solange wird es hier keine Begegnungszone geben. Denn das ist ein Blödsinn." (Wojciech Czaja, 21.10.2016)