Panorama Coronavirus

Tirol stellt alle Gemeinden unter Quarantäne

Livebericht

Die Regierung kündigt ein 38 Milliarden Euro schweres Hilfspaket an: Arbeitsplätze sollen gerettet, Firmenpleiten verhindert werden, "koste es, was es wolle"

  • Tirol stellt ab Mitternacht alle Gemeinden unter Quarantäne. Erlaubt ist nur eine Fahrt in den nächsten Ort, sofern es im eigenen keinen Arzt, keine Apotheke, kein Lebensmittelgeschäft oder keine Bank gibt. Nach Tirol einreisen darf nur, wer in Tirol zu Hause ist oder in der kritischen Infrastruktur oder Versorgung arbeitet. Der Warenverkehr bleibt unter bestimmten Voraussetzungen gestattet.
  • Kur-, Rehazentren, Spielplätze und Parks werden geschlossen bzw. gesperrt.
  • Seit dem Start der Ausgangsbeschränkungen gibt es Montag und Dienstag zusammengerechnet um 49.000 Arbeitslose mehr als noch Sonntagabend.
  • Das 38-Milliarden-Euro-Paket der Regierung im Überblick: Notfallhilfe von bis zu 15 Milliarden Euro für jene Firmen, die von den Maßnahmen der Regierung besonders betroffen sind. Das ist Geld, das direkt ausbezahlt wird, um Umsatzeinbußen auszugleichen. Für Garantien und Haftungen gibt es zusätzlich neun Milliarden Euro. Zehn Milliarden Euro machen gestundete und "herabgesetzte" Steuern aus, so Finanzminister Gernot Blümel.
  • Österreichweit gab es mit Stand Mittwoch, 15 Uhr, 1.646 Infektionsfälle, nach Bundesländern: Tirol (382), Oberösterreich (305), Niederösterreich (256), Steiermark (220), Wien (209), Vorarlberg (124), Salzburg (89), Kärnten (41), Burgenland (20). Das Gesundheitsministerium hat fünf Todesfälle bestätigt, am Vormittag waren es noch drei. Neun Personen gelten aktuell als genesen.
  • Eine 48-jährige Wienerin ist am Wochenende in Heimquarantäne verstorben. Sie wird offiziell noch nicht als Covid-19-Todesopfer gewertet, da eine Obduktion noch aussteht. Die Frau war positiv auf das Coronavirus getestet.
  • Österreich kontrolliert ab Mitternacht auch seine Grenze zu Deutschland.
  • Die gesamte Vorarlberger Arlbergregion – die Gemeinden Lech, Klösterle, Warth und Schröcken – steht seit Dienstagmittag unter Quarantäne.
  • Deutschland genehmigte die teilweise Ausfuhr von Schutzausrüstung, teilte das österreichische Wirtschaftsministerium mit. Zuvor hing etwa eine Lkw-Ladungen voller Atemschutzmasken an der Grenze zu Österreich fest, erste Lkws sollen nun schon unterwegs sein.
  • Kanzler Sebastian Kurz hat am Mittwochnachmittag die Chefs aller im Parlament vertretenen Parteien zum Gespräch geladen.
  • In der Budgetprognose des Finanzministeriums geht man von mindestens einem Prozent Defizit für 2020 aus.
  • Die Strabag stellt die Arbeit an rund 1.000 Baustellen in Österreich ein, auch weitere Bauunternehmen folgten dem Beispiel.
  • Alle Ämter werden in Österreich geschlossen, dafür gibt es aber eine Unterbrechung fast aller Fristen bis zum 30. April – das gilt etwa für Strafmandate, Asylverfahren oder Verfahren vor dem Verwaltungs- oder Verfassungsgerichtshof.
  • Der Flugverkehr wird demnächst weitgehend eingestellt. Österreicher im Ausland, laut Außenminister Schallenberg 47.000, sollen sich "dringendst auf den Weg" nach Hause machen. Das Außenministerium bittet Reisende, sich zu registrieren. Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten müssen ab Mittwoch 14 Tage in Heimquarantäne verbringen.
  • In der Lombardei überlegt man noch strengere Maßnahmen, in der am stärksten betroffenen Region Italiens entspannt sich die Lage nach wie vor nicht.

Weitere Informationen

Die Ages beantwortet Fragen rund um das Coronavirus unter der Nummer 0800 555 621. Sollten Sie Symptome aufweisen, rufen Sie bei der landesweit gültigen Gesundheitshotline 1450 an.

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Richtiges Verhalten in heimischer Quarantäne

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Hinweise zur Situation und Verhaltensregeln in mehreren Fremdsprachen (Integrationsfonds)

(red, 18.3.2020)