"Der Kindergarten soll doch ein Familienersatz sein", sagt eine Mutter über die Privatkindergärten.

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"Was dort angeboten wird, entspricht meiner Meinung nach mehr der kindlichen Entwicklung", nennt eine Mutter den Grund, warum sie ihre beiden Kinder in den Privatkindergarten schickt. Im Gespräch mit derStandard.at nennen einige Mütter auch ganz banale Gründe für ihre Entscheidung. Immerhin sind 434 von 811 Kindergärten in privater Hand. Da die Förderungen der Stadt Wien auch für diese Kindergärten gelten, nutzen immer mehr Eltern die privaten Einrichtungen.

Auch Private manchmal "total schlecht"

Die zweifache Mutter ist vom pädagogischen Konzept ihres Kindergartens im 14. Bezirk überzeugt: "Alterserweiterte Gruppen vom ersten bis zum siebten Lebensjahr und offenes Arbeiten. Der Kindergarten soll ja doch ein Familienersatz sein." Pro Kind zahlt sie monatlich 278 Euro, eine Förderung bekommt sie nicht.

„Weil wir daneben wohnen und die Öffnungszeiten sehr gut sind", schickt eine andere Mutter ihren Sohn in einen Kinderfreunde-Kindergarten im 16. Bezirk. Dass Kinder in öffentliche Kindergärten schlechter betreut sind, glaubt sie nicht: „Ich kenne auch private, die total schlecht sind." Die monatliche Gebühr fällt mit 370 Euro etwas höher als die üblichen Beiträge aus, weil ihr Sohn eine bilinguale Gruppe besucht.

Bessere Betreuung

Die dritte von derStandard.at befragte Mutter schickt ihren eineinhalbjährigen Sohn im Herbst in denselben privaten Kindergarten, den auch ihre sechsjährige Tochter besucht hat. "Unsere Entscheidung war eher Zufall. Wir haben den Kindergarten damals beim Spazierengehen entdeckt und er hat uns wegen der großen Freifläche sehr gut gefallen", sagt sie.

Wichtig sei ihr auch, dass die Kinder gutes Deutsch lernen und "nicht den Wiener Slang, wie er in manchen Kindergärten zu hören ist." Sie ist auch überzeugt, dass die Betreuung in privaten Einrichtungen besser ist als in öffentlichen. Um sicher zu gehen, hat die Mutter auch andere Kindergärten besucht - die hätten sie jedoch nicht überzeugen können: "Kein Vergleich, was das Platzangebot und die Ausstattung betrifft." (ped/red/derStandard.at, 13. August 2008)