Neuer Stil - neue Regierung - neue Angelobung: Werner Faymann will eine veränderte Form des Regierens und diese beginnt schon am Tag der Angelobung - zumindest was die äußeren Umstände angeht.

Als Alfred Gusenbauer am 11.1.2007 zu seiner Angelobung ging, war das im Unterschied zu seinem Vorgänger Wolfgang Schüssel zwar überirdisch aber immer noch unter dem lautstarken Protest von etwa 2.000 Demonstranten. Heute war lediglich eine Kritikerin da. Faymann zeigte sich erfreut über das Ausbleiben einer Demonstration.

"Bravo"-Rufe

Sonst lief die Zeremonie dann aber so ab, wie vor knapp eineinhalb Jahren: Schön angezogen und mit mindestens einem Familienmitglied im Schlepptau stellte sich die neue Mannschaft dem Bundespräsidenten. Und anschließend den Medien. Die Stimmung war wie bei der Zeugnisvergabe in der Schule. Die Minister schienen aufgekratzt und fröhlich, sie genossen vor allem die "Bravo"-Rufe der rund sechzig Beobachter vor der Präsidentschaftskanzlei.

Begleiter

Alfred Gusenbauer erschien 2007 mit seiner Lebensgefährtin Eva Steiner, Werner Faymann heute mit seiner Frau Martina. Es gehe ihr gut und sie wolle versuchen, normal weiterzuleben, obwohl ihr das wahrscheinlich nicht immer gelingen werde, sagte sie. Josef Pröll wurde von seiner Frau Gabi und seiner kleinen Tochter begleitet, die "sich heute schulfrei genommen hat", wie Pröll erzählte. Vor dem Ministerrat war sie der heimliche Star der Fotografen: noch bevor die Minister am Tisch Platz nehmen durften, posierte sie für die Medien. Früh übt sich. (saju, derStandard, 2.12.2008)