Bild nicht mehr verfügbar.

Nach der letzten Streit-Koalition unter Alfred Gusenbauer fährt Werner Faymann (SPÖ) trotz inhaltlicher Differenzen einen konsequenten Kuschel-Kurs. Selbst die Landtagswahlen in Kärnten und Salzburg haben daran nichts geändert. Den größten Konflikt nach 100 Tagen im Amt hat Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) mit ihren Schul-Plänen aufgemacht. Im Folgenden eine Chronologie:

28.9. Die Große Koalition erhält bei der Nationalratswahl einen Denkzettel: SPÖ und ÖVP fallen auf den historischen Tiefststand. Beide stürzen auf unter 30 Prozent ab, während FPÖ und BZÖ deutlich zulegen. Die SPÖ bleibt mit 29,3 Prozent aber stärkste Partei; die ÖVP, die den vorgezogenen Urnengang zwei Jahre nach der letzten Wahl provoziert hatte, wird mit nur 26,0 Prozent Zweite.

Foto: REUTERS/Miro Kuzmanovic

Bild nicht mehr verfügbar.

29.9. ÖVP-Chef Wilhelm Molterer kündigt den Rücktritt an, Josef Pröll wird zum Nachfolger designiert.

APA-FOTO: ROBERT JAEGER

Bild nicht mehr verfügbar.

8.10. Bundespräsident Heinz Fischer erteilt SPÖ-Chef Faymann den Auftrag zur Regierungsbildung.

Foto: EPA/HANS KLAUS TECHT

9.10. Faymann und Pröll treffen sich zu einem ersten "Vorbereitungsgespräch". Das Wort Koalitionsverhandlungen nimmt noch keiner von beiden in den Mund.

Foto: Standard/Cremer

20.10. Faymann und Pröll erklären, die Verhandlungen vor Weihnachten abschließen zu wollen.

Foto: Standard/Cremer

6.11. Einigung nach der dritten großen Verhandlungsrunde: Die Steuerreform wird auf 2009 vorverlegt.

Foto: Standard/Cremer

14.11. Pröll tritt auf die Bremse, setzt zwei Tage später die Verhandlungen vorerst aus und legt der SPÖ zehn Fragen zur Beantwortung vor. Die SPÖ antwortet keine 24 Stunden später - es kann weiter gehen.

Foto: Standard/Cremer

Bild nicht mehr verfügbar.

22.11. Regierungsverhandlungen befinden sich im Endspurt: in einer vertraulichen Runde werden die letzten noch offenen Details geklärt.

APA-FOTO: ROBERT JAEGER

23.11. Faymann und Pröll verkünden am Tag 56 nach der Wahl die Einigung auf eine rot-schwarze Regierung.

Foto: Standard, Newald

Bild nicht mehr verfügbar.

24.11. Der ÖVP-Vorstand spricht sich mit drei Gegenstimmen für die Koalition mit der SPÖ aus. Pröll stellt sein Regierungsteam vor. Das SPÖ-Präsidium nimmt Koalitions- und Personalpaket einstimmig an.

APA-FOTO: ROBERT JAEGER

Bild nicht mehr verfügbar.

25.11. Bei einer von allen drei Oppositionsparteien gemeinsam beantragten Sondersitzung des Nationalrats nimmt der scheidende Bundeskanzler Alfred Gusenbauer nach 18 Jahren Abschied vom Hohen Haus. Karlheinz Kopf wird zum neuen Klubobmann der ÖVP gekürt, ÖAAB-und Beamtenchef Fritz Neugebauer von der Volkspartei als Zweiter Nationalratspräsident designiert.

APA-FOTO: ROBERT JAEGER

Bild nicht mehr verfügbar.

26.11. Nach der letzten Ministerratssitzung der von ihm geführten Regierung zeigt sich Gusenbauer versöhnlich. "Es ist gelungen sowohl zu arbeiten, als auch zu streiten."

APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER

Bild nicht mehr verfügbar.

28.11. Pröll wird am ÖVP-Parteitag in Wels mit 89,6 Prozent zum neuen Obmann gewählt.

REUTERS/Dominic Ebenbichler

Bild nicht mehr verfügbar.

2.12. Die neue Regierung wird von Fischer angelobt. Einzig Claudia Bandion-Ortner (ÖVP) ist nicht dabei, weil sie noch das Urteil im BAWAG-Prozess fertigschreiben muss. Beim anschließenden ersten Ministerrat übergibt Gusenbauer offiziell das Kanzleramt an Faymann.

APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER

Bild nicht mehr verfügbar.

3.12. Faymann gibt im Plenum des Nationalrats seine erste Regierungserklärung und betont dabei das Verbindende.

Foto: EPA/ROLAND SCHLAGER

Bild nicht mehr verfügbar.

9.12. Faymann und Pröll statten jeweils dem Parlamentsklub des Koalitionspartners einen freundschaftlichen Kennenlern-Besuch ab.

APA-FOTO: HANS KLAUS TECHT

Bild nicht mehr verfügbar.

16.12. Ministerrat hält erste Arbeitssitzung ab.

APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER

Bild nicht mehr verfügbar.

15.1. Bandion-Ortner wird als Justizministerin angelobt, die Regierung ist nach 45 Tagen komplett.

Foto: AP/Hans Punz

Bild nicht mehr verfügbar.

16.1. Finanzminister Pröll beginnt mit der Versendung seiner Budgetvorschläge an die einzelnen Ministerien die Verhandlungen für das Doppelbudget 2009/2010.

Foto: APA/Pfarrhofer

9./10.2. Die Regierung geht erstmals in Klausur. Im Osttiroler Sillian werden nach anfänglichen Differenzen Kassenentschuldung und Steuerreform fixiert, wobei die SPÖ bei beiden nachgibt.

Foto: Standard/Cremer

Bild nicht mehr verfügbar.

14.2. Faymann verzichtet auf Besetzung des EU-Kommissars durch die SPÖ.

AP Photo/Hans Punz

Bild nicht mehr verfügbar.

25.2. Finanzminister Pröll verkündet den Abschluss der Budget-Verhandlungen mit den Ministerien.

APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH

25.2. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) schlägt als Ausgleich für unzureichende Bundesmittel die Ausweitung der Unterrichtsverpflichtung für alle Lehrer ab kommendem Schuljahr vor und lässt sich damit auf einen Konflikt mit Gewerkschaft und Pröll ein.

Foto: Standard/Fischer

Bild nicht mehr verfügbar.

1.3. Die SPÖ stützt bei Landtagswahl in Kärnten auf 28,59 Prozent (-9,8) ab, erleidet auch in Salzburg Verluste 39,5 Prozent (-5,9), kann aber Platz eins halten. Auch die ÖVP verliert mit 36,45 Prozent (-1,5) in Salzburg, freut sich aber trotzdem. In Kärnten erzielt sie ein Plus von 4,9 Prozentpunkten und erreicht 16,5 Prozent. Auf die Koalition in Wien zeigen diese Wahlen vorerst keine Auswirkungen.

AP Photo/Andreas Schaad

3.3. Lehrer-Gewerkschafter beschließen Dienststellenversammlungen am 12. März, dem 100. Amtstag der Regierung. Die Post stellt parallel Pläne zur Schließung von 293 Postämtern vor.

Foto: Standard, Cremer

4.3. Nach der Lehrerschaft drohen auch Richter und Staatsanwälte angesichts der schwierigen Budgetsituation im Justizbereich mit Protestmaßnahmen.

Foto: STANDARD, Corn

4.3. Schmied droht mit ihrem Rücktritt, sollte es ihr nicht gelingen, das Bildungssystem zu "gestalten und zukunftsfit" zu machen. (APA/red)

Foto: Standard, Cremer