Foto: Brandstätter Verlag

Wer kennt sie nicht? Menschen, die mit Papp- oder Plastikbechern durch die Straßen hetzen, eine Duftwolke an Kaffee hinter sich herziehend. "Coffee to go" ist seit Jahren im europäischen Raum ein Phänomen, das als Gegenteil von Genuss interpretiet werden kann. Oder auch als Missverständnis. Je nachdem, was der/die Einzelne mit Kaffeetrinken verbindet.

Barbara Sternthal, die Autorin des Buches "Coffee to Stay" definiert Coffee-to-go-Menschen als "bedauernswerte Nicht-Genießer, die über der Zeitgeistigkeit die Zeitlosigkeit jenes Ortes vergessen haben, an dem in einem ästhetisch zuträglichen Ambiente Kaffee - egal, ob der nun Espresso oder Kleiner Schwarzer, Melange oder Cappuccino heißt - in anständigen, dickwandigen Porzellantassen serviert wird. Denn wer denkt, das Thema Kaffeehaus sei nichts als Nostalgie, der irrt gewaltig".

Um die typische Atmosphäre eines Cafés - auch architektonisch - in das vorgestellte Buch einfließen zu lassen, haben die Autorin und der Fotograf Harald Eisenberger unzählige Kaffeehäuser in Europa besucht, um dann davon an die dreißig außergewöhnliche auszuwählen. In Wien, Paris und Rom, in Prag und Budapest, in Venedig, Padua und Florenz, in Amsterdam, Berlin, Salzburg und München haben sie Kaffee getrunken, sich mit den BesitzerInnen unterhalten und Fotos geschossen.

Im Fokus standen neben den koffein-kulinarischen Köstlichkeiten vor allem innenarchitektonische Besonderheiten sowie Funktionalität und Behaglichkeit. Ein Bildband, der Lust auf Kaffeegenuss mit Muße macht. (red)