Wien - Der ÖVP-Arbeitnehmerbund ÖAAB sucht nach der Berufung Beatrix Karls zur Wissenschaftsministerin einen neuen Generalsekretär. Spätestens bis zum Vorstand am 12. März muss Obmann Michael Spindelegger die Personalfrage klären. Als mögliche Kandidaten wurden zuletzt die Abgeordneten August Wöginger und Gabriele Tamandl genannt. Ersterer winkt allerdings ab und will beruflich in Oberösterreich bleiben.

Traditionell suchen die ÖVP-Bünde ihre Generalsekretäre aus den Reihen der Nationalratsabgeordneten. Neben der politischen Verankerung in der Bundespolitik hat das auch einen handfesten finanziellen Vorteil: Abgeordnete verdienen bereits ein staatliches "Grundgehalt" von rund 8.400 Euro, der ÖAAB spart sich also ein Gutteil der Personalkosten für den hoch dotierten Job in der Parteizentrale. Dagegen spricht freilich, dass auch der derzeitige ÖVP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger derzeit kein Mandat hat und damit voll von der Partei bezahlt werden muss.

Wöginger sagt ab

Die Kandidatenliste aus den Reihen der Abgeordneten ist außerdem begrenzt: Als ein möglicher Kandidat gilt der Oberösterreicher August Wöginger, Sozialsprecher der ÖVP im Parlament. Er ist jedoch Betriebsratsvorsitzender beim Roten Kreuz, will diesen Job nicht aufgeben und möchte seinen Lebensmittelpunkt in Oberösterreich belassen, wie er der APA sagt. Der ÖAAB-Generalsekretär sei zwar eine "interessante Aufgabe", aber: "Ich werde mich sicher nicht mit meinem Hauptberuf nach Wien verlagern."

Eine weitere Option wäre die Wiener Nationalratsabgeordnete Gabriele Tamandl, die vorerst nicht für eine Stellungnahme erreichbar war. Medial genannt wurde zuletzt auch der Tiroler Johannes Rauch, der allerdings umgehend bekundete, in der Landespolitik bleiben zu wollen. Dort ist Rauch als Landtagsabgeordneter und ÖVP-Geschäftsführer fest verankert. Zudem steht die Tiroler ÖVP mitten in den Vorbereitungen für die Gemeinderatswahl im März.

"Steiermark bereits bedient"

Kein Argument ist im ÖAAB offenbar, dass die neue Generalsekretärin wie auch Beatrix Karl wieder aus der Steiermark stammen sollte. "Die Steiermark ist bereits bedient", heißt es mit Blick auf das Ministeramt für Karl und auf Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka, der ebenfalls dem steirischen AAB entstammt. Und die Oberösterreicher stellen mit Max Oberleitner den Bürochef des ÖAAB in Wien. (APA)