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ÖVP-Chef Pröll setzt auf Dialog.

Foto: REUTERS/HEINZ-PETER BADER

Wien - Jung, dynamisch, männlich - so sehen die neuen schwarzen Bürgermeister aus. Drei von ihnen präsentierte ÖVP-Chef Josef Pröll stolz zum Auftakt des neuen Projekts "ÖVP Städtedialog" . "Wenn man die neuen Bürgermeister sieht, ist das die Zukunft der ÖVP - nicht nur der Städte, sondern insgesamt" , ist der Vizekanzler überzeugt. Nach einer Umfrage habe die ÖVP begriffen, dass die "Präsenz vor Ort" erhöht werden muss. Der Erfolg der Volkspartei ziehe sich "wie ein schwarzer Faden" durch die Städte, sagt Pröll.

Und dieser Erfolg ist laut dem Finanzminister auf die "jungen, unkonventionellen Kandidaten" zurückzuführen. Der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart koordiniert das neue Projekt "Städtedialog" . Christian Gepp, schwarzer Bürgermeister von Korneuburg, sieht seinen politischen Erfolg vor allem darin begründet, dass er dem Thema Sicherheit die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt hat - ab Anfang Juli wird ein privater Sicherheitsdienst in Korneuburg patrouillieren. Der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer meint dagegen, dass er bei den Wählern mit "Offenheit und Dialog" punkten konnte. Werner Gutzwar, Bürgermeister von Fürstenfeld, glaubt an einen neuen "Gestaltungswillen" in der ÖVP.

Bei der Gelegenheit verkündete Josef Pröll auch seine Zukunftspläne für den Herbst: "Ich bin für Sparen." Denn: "Wer mehr spart, braucht weniger Steuern." Detaillierte Zahlen wollte er nach wie vor keine nennen, versprach aber darauf Rücksicht zu nehmen, dass die Gemeinden "von der Finanzkraft her unterschiedlich" sind. Eines stehe aber fest: "Jeder muss seinen Beitrag leisten."

Auf ein bisschen Wahlkampf wollte Pröll beim Städtedialog auch nicht verzichten. In Wien werde Christine Marek "alles daran setzen, dass die rote Herrschaft gebrochen wird". (Gerda Mackerle, DER STANDARD, Printausgabe, 22.6.2010)