Cover: Edition Styria

"Obwohl von Geburt Thailänder, habe ich mein ganzes Erwachsenenleben in London verbracht und mich längst daran gewöhnt, dass meine englischen Freunde in mir nicht den Thailänder erkennen, sondern mich einfach allgemein als einen Asiaten oder vielleicht sogar als Chinesen betrachten. Ähnlich, denke ich, sehen oder essen die meisten Europäer auch asiatische Nudelgerichte, ohne sich eine Vorstellung davon zu machen, woher das Rezept stammt oder welche Zutaten dafür verwendet worden sind", erklärt Autor Vatcharin Bhumichitr im Vorwort zum Buch "Noodels".

Nur zu gerne werden "asiatische Nudeln" in einen gemeinsamen Topf geworfen, dennoch lohnt sich eine differenzierte Betrachtung der nationalen Nudelspezialitäten. Der in Thailand geborene und in London lebende Chefkoch Vatcharin Bhumichitr zeigt mit seinem Kochbuch, dass die asiatische Nudelküche nicht nur aus gebratenen Eiernudeln und Reisnudel-Suppe besteht. Er präsentiert mehr als 100 Rezepte aus China, Japan, Korea, Thailand, Vietnam, Kambodscha, Myanmar, Laos, Malaysia, Singapur, Indonesien und den Philippinen.

Nudeln, rund um die Uhr

Nudeln sind das beliebteste Schnellgericht Asiens und werden zum Frühstück, Mittag- und Abendessen oder als Mitternachtssnack gegessen. Jede Nudelsorte hat ihren typischen Geschmack und ihre eigene Konsistenz. Der Autor selbst isst täglich Nudeln und hat schon früh herausgefunden, welche Kombinationen ihm besonders schmecken: Eiernudeln mit gebratener Ente, Vermicelli-Nudlen in einer Rindfleischsuppe und gebratene Thai-Nudeln mit Garnelen.

In den Kapiteln Huhn & Ente, Schweinefleisch, Rindfleisch, Fisch & Meeresfrüchte und vegetarische Gerichte werden Rezepte vorgestellt, deren exotisch klingende Namen einem das Wasser im Mund zusammen laufen lassen: thailändisches Gueytow Nam, chinesisches Mi Kho Hai Xiu oder kamboschanisches Num Banh Choc. Neben den Rezepten erfahren LeserInnen Informationen über die verschiedenen Nudelsorten, ihre Geschichte und die unterschiedlichen Zubereitungsarten. Vatcharin Bhumichitr führt in die regionalen Spezialitäten ein - und vergisst dabei auch die Ess-Etikette der jeweiligen Länder nicht: Denn Schlürfen und Schmatzen ist nicht überall verpönt. (Ursula Schersch, derStandard.at, 10.1.2011)

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