Bild nicht mehr verfügbar.

Pelinka und Wrabetz.

Foto: Reuters/Foeger

Wien - Das ist keine Intervention: So dürfte sich Niko Pelinka in den nächsten Tagen melden, wenn er Medienleute anruft. Seit das Magazin "Fleisch" am Freitagabend ein Porträt Pelinkas online gestellt hat.

Niko Pelinka organisiert die sozialdemokratischen Stiftungsräte im ORF, deren Mehrheit General Alexander Wrabetz Dienstag die Wiederwahl sichert. Pelinka über Wrabetz in der ersten Version: "Ja, wir telefonieren ziemlich häufig, und seitdem er Infodirektor ist, fragt er mich immer um meine Meinung, wer 'Im Zentrum' auftreten soll." Pelinka sagt: Aus dem Zusammenhang gerissen. Bei "Im Zentrum" über die Ortstafelfrage habe er nach Publikation der Einladungsliste Wrabetz gesagt, dass die Sendung mit einem Slowenenvertreter "nur schiefgehen kann". Valentin Inzko überraschte Staatssekretär Josef Ostermayer (SP) dann mit Pokerversuchen über die Zahl der Ortstafeln.

Nicht autorisiert

Markus Huber (Fleisch) will Pelinkas Sager auf Band haben, räumte aber ein, er ließ das Zitat nicht autorisieren. Damit begründete er, dass er das Zitat nach Anruf Pelinkas kürzte in: "Wir telefonieren ziemlich häufig."

Franz Medwenitsch, Sprecher der VP-Stiftungsräte, sah Wrabetz' Unwählbarkeit erwiesen. VP-Klubchef Karlheinz Kopf, der sich ohne Erfolg um Gegenkandidaten zu Wrabetz bemüht hatte, forderte "Konsequenzen". FPÖ-Mediensprecher Harald Vilimsky verlangte, Wrabetz möge auf seine Kandidatur verzichten. SPÖ und BZÖ sprangen Wrabetz wortgleich bei ("durchsichtiges Manöver" vor der Generalswahl). TV-Chefredakteur Fritz Dittlbacher betonte, "externe Vorschläge für ORF-Diskussionsrunden" würden nicht angenommen. Elmar Oberhauser wurde 2010 als Infodirektor abgewählt, als er sich gegen Dittlbacher als SP-Wunsch querlegte.

Wrabetz verneint nun Absprachen mit Pelinka oder anderen: "Generell halte ich fest, dass ich von Unzuständigen keine journalistischen Ratschläge annehme." (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 8.8.2011)