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Die Kampagne "Sonne ohne Reue" soll einen vernünftigen Umgang mit der UV-Exposition fördern.

Wien - Mit "Sonne ohne Reue" hat die Österreichische Krebshilfe gemeinsam mit führenden Dermatologen vor einem Vierteljahrhundert ihre bisher älteste, kontinuierlich mit jedem Sommer fortgesetzte Vorsorge- und Früherkennungskampagne gestartet. Am Montag wurde in Wien die 25. Saison seit 1988 gefeiert.

Früherkennung als Um und Auf

"Es gibt in Österreich laut Statistik Austria pro Jahr rund 1.100 Melanom-Erkrankungen. Da es aber keine Meldepflicht von den niedergelassenen Ärzten gibt, liegt die Dunkelziffer wahrscheinlich bei mehr als dem Doppelten", sagte Hubert Pehamberger von der Universitäts-Hautklinik/MedUni Wien am AKH). Bei seit Jahrzehnten steigenden Erkrankungszahlen sei die Sterblichkeit gleichgeblieben, meinte der Experte. Das ist der Effekt von Früherkennung. Wird ein Melanom nicht erkannt, bevor es eine gewisse Dicke erreicht und Metastasen gestreut hat, ist es durch chirurgische Entfernung fast immer heilbar. Danach sehen die Aussichten der Patienten bei allen Fortschritten der Medizin weiterhin eher düster aus.

Den richtigen Umgang mit Sonne lernen

"Sonne ohne Reue" soll als jährlich im Frühjahr anlaufende Kampagne einerseits mehr Menschen regelmäßig zur Früherkennung bringen, andererseits einen vernünftigen Umgang mit der UV-Exposition fördern. Sonnenbrand, ständiger Solarienbesuch und Ähnliches sollten passé sein. Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda, von Beruf Gynäkologe und Krebsspezialist: "Das ist für uns die am längsten jährlich durchgeführte Kampagne. Wir führen hier auch eine pädagogische Aufklärung zum richtigen Umgang mit der Sonne an österreichischen Schulen und Kindergärten durch. Auch heuer werden mit dieser Aktion wieder rund 15.000 Kinder über den richtigen Umgang mit der Sonne informiert."

Derzeit befindet sich die Behandlung von fortgeschrittenem Hautkrebs in einem Umbruch. Sowohl beim sogenannten Basalzellkarzinom, das nur in seltenen Fällen wirklich gefährlich wird, als auch beim Melanom gibt es mit "zielgerichteten Therapien" mit monoklonalen Antikörpern und kleinen synthetischen Molekülen, welche die Weiterleitung von Wachstumssignalen in Tumorzellen blockieren sollen, neue Strategien. Immer öfter werden sie auch in "Kombos", also im Doppelpack, verabreicht. Die Therapien können aber im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung die Überlebenszeit nur verlängern, jedoch nicht mehr zu einer Heilung führen. (APA)