"Paris in meiner Küche": Gekocht wurde in einer Miniküche.

Foto: (C) Verlag Dorling Kindersley

Gerade zwei Quadratmeter groß ist die Küche von Rachel Khoo, in der sie für das Kochbuch "Paris in meiner Küche" 120 französische Gerichte gekocht und "kreativ abgewandelt" hat. Serviert und getestet wurden sie zweimal wöchentlich in ihrer Pariser Wohnung, wo sie vorübergehend ein Mini-Restaurant für zwei Personen eröffnete, das via Social Media gebucht werden konnte.

Die junge Britin mit österreichischer Mutter und malaysischem Vater hatte nach einem Berufseinstieg in der PR-Branche umgesattelt und einen Patissière-Kurs in der Kochschule "Le Cordon Bleu" besucht, um dort das Handwerk perfekt zu erlernen. Mittlerweile hat sie mehrere Kochbücher verfasst und ist in Großbritannien ein Fernsehstar, das Kochbuch "Paris in meiner Küche" war dort im Frühling ein Bestseller. Seit September ist ihre BBC-Fernsehsendung, die ebenfalls in der Mini-Küche gedreht wurde, auf dem kostenpflichtigen Sender RTL-Living auch auf Deutsch zu sehen.

Von Alltagsküche bis zu Küchenbasics

Die "120 fabelhaften Rezepte für jeden Tag", so der Untertitel des Buches, gliedern sich in die Kapitel "Alltagsküche" (Wintersalat mit Ziegenkäsemousse, Räucherfischgratin), "Snack-Zeit" (Crepes und Galettes), "Sommer-Picknicks" (Pissaladière, Pflaumen-Pistazien-Kuchen mit geräucherter Wurst), "Aperitifs" (Waldpilzterrine, Aperitif-Financiers) und "Essen mit Freunden & Familie" (Kartoffel-Birnen-Galette mit Roquefort, Crème brûlée mit Zwiebeln).

Sehr umfangreich ist das Kapitel "Desserts". Khoo schreibt, dass sie schon während einer Klassenfahrt dem "Zauber französischen Gebäcks" verfallen sei und sich infolge dessen für die Ausbildung im "Cordon Bleu" entschieden habe. Eingeleitet werden die einzelnen Abschnitte mit Wissenswertem über die Essgewohnheiten in Frankreich, aber auch mit persönlichen Anekdoten der Autorin. Die Rezepte sind schön bebildert und gut gegliedert. Im Schlussteil finden sich schließlich Grundrezepte, von verschiedenen Fonds über Saucen bis zur Crème patissière.

Rachel Khoos Kochbuch kann sicher nicht als Basiswerk der französischen Küche gesehen werden. Sie interpretiert diese alltagstauglich und wird damit vielleicht Puristen verstören. Dennoch sind Buch und Autorin sympathisch, wer allerdings auf die perfekte Kochkunst Wert legt, sollte lieber auf die Werke der großen Meister zurückgreifen. (Petra Eder, derStandard.at, 21.10.2012)