Wien - Nachdem sie erst versprach, die Vorschläge zu prüfen und sich in Zurückhaltung übte erteilt Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) den Ideen der ÖVP zum Lehrerdienstrecht jetzt eine Absage. Dass darin weiterhin eine unterschiedliche Entlohnung für Pflichtschullehrer und Lehrer an Höheren Schulen vorgesehen ist, widerspricht komplett meinem Ansatz, sagte sie gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Wochenend-Ausgabe).

"Mit welchem Argument wollen wir dem Lehrer einer Neuen Mittelschule sagen, dass er bei gleichem Lehrplan mehr unterrichten und weniger verdienen soll als ein AHS-Kollege", fragt die Ministerin. Die neue, gleichwertige Ausbildung auf Master-Niveau für alle Lehrer müsse auch "fair bezahlt" werden. "Die AHS-Lobby versucht ihre Machtpositionen durchzudrücken", kritisiert Schmied.

Kritik an Gewerkschaft

Der ÖVP-dominierten Lehrergewerkschaft wirft Schmied insgesamt Hinhaltetaktik vor. Diese wolle den "Status quo" erhalten. Fritz Neugebauer, den mächtigen Chef der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) sieht Schmied nicht gerade von Innovationskraft beseelt.

Ein wenig Positives am ÖVP-Vorschlag sieht allerdings auch Schmied: Immerhin werde damit der Stillstand überwunden, es komme Bewegung in die Sache. Bevor am Donnerstag mit der Gewerkschaft weiter verhandelt wird, müsse sich die Regierung vorher aber auf eine Linie einigen. (APA, 7.6.2013)