Wien - Der Tiroler Arbeiterkammer-Präsident Erwin Zangerl legt in der VP-internen Kritik an der Bundesparteiführung eines drauf. Er verlangt in der Tageszeitung "Österreich" (Dienstag-Ausgabe) dezidiert den Rücktritt von Parteichef Michael Spindelegger. Denn "er hat zur Genüge bewiesen, dass er das Volk nicht mehr versteht. Er ist ja auf beiden Seiten taub", sagt Zangerl.

"Die ÖVP braucht jemanden, der das Volk vertritt und nicht die Lobbyisten", fordert der Tiroler AK-Chef Spindeleggers Ablöse. Wer dem Parteichef nachfolgen soll, sei "Sache der Bundes-ÖVP".

Zangerl drängt schon seit langem auf eine Steuerreform samt einer "moderaten Vermögenssteuer" - und hat Spindelegger schon mehrfach scharf attackiert, weil er dies verweigert. Im Mai hielt Zangerl dem Bundesparteichef vor, die "Wahlen vergeigt" zu haben und stellte die Frage, "wie lange wir uns den Herrn Spindelegger noch leisten können". Kurz darauf legte er seiner Partei indirekt nahe, sich vom Obmann zu trennen: "Wenn die Volkspartei das Volk auf ihrer Seite haben will, dann muss man etwas ändern", sagte er damals.

ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel kontert äußerst scharf auf die Rücktrittsaufforderung. Er empfiehlt Zangerl, sich eine neue politische Heimat zu suchen. Die ÖVP brauche "niemanden, dessen einziges Ziel es ist, sich ständig auf Kosten anderer selbst medial in Szene zu setzen", so Blümel in einer Aussendung.

Die Aussagen des Tiroler AK-Präsidenten seien "entbehrlich", offenbar gehe es ihm "weder um die ÖVP, noch um die Sache, sondern einzig und allein um Erwin Zangerl", weist Blümel den Spindelegger-Kritiker in die Schranken: "Wem es ständig nur darum geht, die eigene Bewegung anzupatzen und wer mit den Grundsätzen der ÖVP nichts anzufangen weiß", der solle sich eine neue politische Heimat suchen. (APA, 25.8.2014)