Dass die türkische Küche aus mehr besteht als dem Döner vom Imbiss an der Ecke hat sich mittlerweile rumgesprochen. Was dieses "mehr" ist verraten zwei Kochbücher in einer kulinarischen Reise nach Istanbul.

Mit den beiden Büchern "The Taste of Istanbul. Die echte türkische Küche" aus dem Fackelträger Verlag und "Istanbul. Türkische Küche - Traditionell orientalisch und modern mediterran" von Dorling Kindersley begibt man sich auf einen Spaziergang durch die Gassen der Millionenmetropole am Bosporus.

In Istanbul treffen orientalische Einflüsse aus der Blütezeit des osmanischen Reiches auf die regionalen Geschmäcker der anatolischen, armenischen oder auch kurdischen Bevölkerung. Die Küche ist genauso bunt und vielfältig wie die Stadt selbst und wenn beim Anblick der Kochbücher der Magen knurrt, dann einfach loslegen und Mahlzeit, oder auf türkisch: Afiyet Olsun!

Gebackene Auberginen mit Granatapfel, Pinienkernen und Joghurt, aus dem Buch "The taste of Istanbul"
Foto: Fackelträger Verlag LUtz Jäckel

"Istanbul. Türkische Küche - Traditionell orientalisch und modern mediterran" (Dorling Kindersley)

Andy Harris, Redakteur von Jamie Olivers Magazin "Jamie", und David Loftus, Food- und Lifestylefotograf, haben sich zusammengetan und auf etwa 200 Seiten 90 Rezepte der türkischen Küche gesammelt. Einleitend gibt es eine kleine Geschichte der Istanbuler Kulinarik und ihrer vielseitigen Einflüsse. Jedes Kapitel wird begleitet von einem jeweils passenden kurzen Text, wie den besten Frühstückslokalen, der Streetfood-Tradition, der Grill-Expertise der Türken oder ihrer Liebe zum Dessert. Das Buch ist mit wunderschönen Fotos der Stadt und ihres Essens versehen, wird zum Schluss durch ein Bildlexikon der wichtigsten Zutaten abgerundet und macht Lust auf mehr.

Istanbul. Türkische Küche - Traditionell orientalisch und modern mediterran.
208 Seiten, € 20,60, erschienen bei Dorling Kindersley
Foto: Dorling Kindersley

"The Taste of Istanbul. Die echte türkische Küche" (FackelträgerVerlag)

In "The Taste of Istanbul" findet man alles vom Grundlagenrezept (Wie mache ich Türkischen Kaffee?) bis zu ausgefallen Speisen, wie "Tscherkessisches Huhn" oder "Ragout vom Blaufisch" Auf über 200 Seiten werden 80 Gerichte vorgestellt, die das wichtigste der Istanbuler Küche einfach erklären. Interessant hierbei sind auch die verschiedenen Snacks, die eigentlich eher typisch für den Verkauf auf den Straßen der Millionenmetropole sind, und sicherlich auch die wenigsten Türken daheim probiert haben. Eine kleine Vokabelliste erklärt die wichtigsten kulinarischen Begriffe und hilft vielleicht auch im nächsten Urlaub.

The taste of Istanbul. Die echte türkische Küche.
ISBN 978-3-7716-4573-1, € 20,60
erschienen bei Edition Fackelträger
Foto: Edition Fackelträger

Vielfalt auf den Straßen und in der Küche

Beide Kochbücher sind eine kulinarische Inspiration für die ersten Versuche mit der türkischen Küche, aber auch für erfahrene Köfte- und Lahmacum-Liebhaber. Die Verwendung von türkischen Begriffen bei landestypischen Zutaten bringt einen nicht nur in Urlaubsstimmung, sondern erleichtert auch den Einkauf beim türkischen Supermarkt. In "Istanbul" von Andy Harris und David Loftus werden die Rezepte mit netten Geschichten und Restaurantempfehlungen garniert. Optisch spricht das Buch auch weit mehr an, als "The Taste of Istanbul".

Jedoch fehlen ein paar für Istanbulkenner wichtige Dessertrezepte: Künefe (Engelshaardessert) und Firinda Sütlac (Gebackener Milchreis) sind den Verrfassern durch die Lappen gegangen. Beide findet man aber in "The Taste of Istanbul".

Engelshaardessert, aus dem Buch "The taste of Istanbul".
Foto: Edition Fackelträger Lutz Jäckel

Jedes Buch hat seine Vorzüge, präsentiert die türkische Küche abseits des Döners und lädt zum gedanklichen oder realen Spaziergang durch das kulinarische Istanbul ein. (Britta Breuers, derStandard.at, 14.11.2014)

Iskender Kebap, benannt nach seinem Erfinder "Iskender" (türkische Form von Alexander).
Foto: Fackelträger Verlag LUtz Jäckel