Bild nicht mehr verfügbar.

Zittert um den ersten Platz, seine Partei will bis Sonntagfrüh aber alles geben: Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP).

foto: apa / harald dostal

Linz – Die Volkspartei in Oberösterreich spitzt in den letzten Stunden des Wahlkampfs ihre zentrale Botschaft zu und warnt vor einer Abwahl von Landeshauptmann Josef Pühringer. Der erste Platz für die ÖVP sei alles andere als sicher, bei der Wahl am Sonntag gehe es daher um nichts weniger als den Landeshauptmann, sagte Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer am Mittwoch.

Abstand zur FPÖ gering

Der Abstand zwischen ÖVP und FPÖ sei laut den Umfragen zehn Tage vor dem Wahlsonntag bei nur mehr vier bis fünf Prozent gelegen und er sei seit Beginn des Wahlkampfes immer mehr geschrumpft. Österreichweit liegen die Freiheitlichen schon längst an erster Stelle. "Die FPÖ marschiert durch" und es drohe auch in Oberösterreich ein Umbruch. Der erste Platz sei noch nicht entscheiden, so Hattmannsdorfer.

Kampf um Unentschlossene

In den letzten 100 Stunden des Wahlkampfes gehe es um rund 150.000 Unentschlossene. Diese Menschen will die ÖVP mit der Botschaft, dass die Abwahl Pühringers drohe, motivieren. Der Landeshauptmann habe nämlich sehr gute persönliche Beliebtheitswerte. 56 Prozent würden sich für ihn entscheiden, wenn sie den Landeshauptmann direkt wählen könnten. Und ganze 71 Prozent hätten eine gute Meinung von ihm, zitierte Hattmannsdorfer aus Umfragen. Das Flüchtlingsthema habe aber eine massive Zuspitzung verursacht und an Dramatik zugelegt. Daher gebe es bis zum Ende des Wahlkampfs für die ÖVP nur mehr zwei Botschaften: "Gerade jetzt Josef Pühringer" und "Wer Pühringer will, muss Pühringer wählen."

Blaue "Wählertäuschung"

Man wolle den Leuten klar machen, dass es bei dieser Wahl nicht um eine Protestwahl gegen die Politik in Wien und Brüssel gehe, sondern um Oberösterreich. In dieser Hinsicht betreibe die FPÖ Wählertäuschung, weil ihr Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache bei jeder Veranstaltung auftrete und auch plakatiert werde, obwohl er gar nicht zur Wahl steht, kritisierte der VP-Geschäftsführer. Hattmannsdorfer kündigte an, dass sich seine Partei in den letzten Tagen noch ordentlich ins Zeug werde. Insgesamt seien 16.000 Gemeinderatskandidaten und 26.000 Funktionäre unterwegs. Man werde in den letzten 100 Stunden 2.500 Haushalte pro Stunde besuchen und in jeder Gemeinde Verteilaktionen machen.

Der Wahlkampf dauere bis Sonntagfrüh. So sollen noch in der Nacht davor junge Leute, die unterwegs sind, angesprochen werden. Darüber hinaus werden Frühstücksmüsli verteilt und an den Haustüren Türhänger angebracht. (APA, 23. 9. 2015)