Wien – Der oberösterreichische FPÖ-Landesparteichef Manfred Haimbuchner hat am Montag über die Situation in der ÖVP gehöhnt. VP-Klubchef Reinhold Lopatka könne mit seiner Empfehlung für Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer die ÖVP-Linie gar nicht konterkarieren, da es gar keine Linie gebe, sagte Haimbuchner. Lopatka wollte sich nicht zu der Causa äußern.

"Ich könnte Kollegen Mitterlehner genug Namen aus den Reihen der ÖVP nennen, die ob der freien Entscheidung, dass sie Norbert Hofer die Stimme geben wollen, demnach ebenfalls von ihm zu einem Einzelgespräch gebeten werden müssten", stellte der Freiheitliche in einer Aussendung fest. Haimbuchner, der auch stellvertretender Bundesparteiobmann ist, kritisierte weiters, dass es für ÖVP-Obmann Mitterlehner offenbar in Ordnung sei, wenn sich ÖVP-Bürgermeister für den grünen Kandidaten Alexander Van der Bellen aussprechen.

Strache ortet Maulkorberlass

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ortet unterdessen einen "Maulkorberlass", den es in der ÖVP für Wahlempfehlungen für Hofer setze. Auf seiner Facebook-Seite sprach er am Montag von einem "demokratiepolitischen Skandal" und springt Lopatka zur Seite.

Lopatka "darf nicht einmal äußern", dass er FPÖ-Bundespräsidentenkandidat Hofer für den besseren Präsidentschaftskandidaten hält, kritisierte Strache. Laut seinen Angaben hätten auch andere "hochrangige ÖVP-Vertreter" geplant, sich im Lauf der Woche "positiv in Richtung Norbert Hofer" zu äußern. "Es handelt sich hier anscheinend um einen Einschüchterungsversuch von Noch-ÖVP-Parteichef Mitterlehner", stellte der FPÖ-Obmann fest. An alle Bürger und ÖVP- sowie auch SPÖ-Funktionäre gerichtet schreibt Strache: "Lasst euch von Eurer Parteispitze nicht bevormunden und nichts vorschreiben, lasst euch das nicht gefallen!" (APA, 28.11.2016)