ÖVP-Chef und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner glänzte am Dienstag durch Anwesenheit.

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Wien – Außenminister Sebastian Kurz weilt derzeit in Vorarlberg. Er ist auf "Bundesländertag", als Teil seiner Österreich-Tournee. Die ÖVP-Junghoffnung besucht im Ländle die schwarze Parteijugend und diskutiert mit Schülern. Dafür ließ er die dienstägliche Ministerratssitzung sausen – was in der SPÖ für Empörung sorgt und eine Diskussion über Arbeitsmoral entfachte.

Ein Blick auf die Anwesenheitsliste seit Mai 2016 zeigt: Der Außenminister hat – teilweise bedingt durch Auslandsaufenthalte – fast jeden zweiten Termin nicht wahrgenommen. Konkret hat er von 42 Sitzungen der Regierung bei 18 gefehlt. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) blieb dem Ministerrat mit 13 Abwesenheiten am zweithäufigsten fern.

Vizekanzler fast immer da

ÖVP-Chef und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner war im vergangenen Jahr hingegen fast immer da: Er ließ sich lediglich einmal entschuldigen. Ebenfalls bloß eine einzige Abwesenheit verzeichnen Kanzleramtsminister Thomas Drozda und Sozialminister Alois Stöger (beide SPÖ). Die erst im März angelobte Gesundheits- und Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) hat als Einzige noch nie gefehlt.

Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern war seit seinem Amtsantritt dreimal verhindert, ebenso oft konnte Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) nicht teilnehmen. Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) verzeichnet vier, Familienministerin Sophie Karmasin fünf und Finanzminister Hans Jörg Schelling (beide ÖVP) sechs Abwesenheiten.

Doskozil achtmal abwesend

Justizminister Wolfgang Brandstetter und Umweltminister Andrä Rupprechter (beide ÖVP) blieben dem Ministerrat bisher siebenmal fern. Noch einmal öfter ließ sich Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) entschuldigen. (Katharina Mittelstaedt, 9.5.2017)