Manche versuchen es gegen die Sommerhitze mit Ventilatoren.

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Sommer im Homeoffice bedeutet für viele konzentriert arbeiten in einer Wohnung, die sich im Laufe der ersten Hitzewelle auf gerade noch erträgliche 25, dann 28, schließlich tropische 30 Grad oder sogar mehr aufheizt. Das wirkt sich auf Gesundheit und Produktivität aus, sehr unmittelbar aber wohl auch auf die Bürotauglichkeit des Outfits und, zumindest in meinem Fall, auf den Eiskonsum.

Manche ergreifen drastischere Maßnahmen: Seit einigen Wochen höre ich bei offener Balkontür an meinem Schreibtisch (eigentlich unser Esstisch) immer wieder ein Brummen. Es klingt wie eine rabiat gewordene Waschmaschine, die im Schleudergang kurz davor ist abzuheben. Die Quelle des Geräuschs war nicht leicht zu finden. Erst mit akrobatischen Verrenkungen entdeckte ich das Außengerät der Klimaanlage eines Nachbarn auf dem Dach, das, wie ich vermute, für das Brummen verantwortlich ist. Mittlerweile hat sich das Gerät einer weiteren Nachbarin auf der Dachlandschaft dazugesellt. Wahrscheinlich werden weitere folgen.

Abkühlung auf Knopfdruck

Dass man sich auf Knopfdruck Abkühlung verschaffen will, ist verständlich. Besonders wenn ältere oder kranke Menschen bzw. Kinder im Haushalt leben. Oder wenn man den ganzen Tag im Homeoffice zu Hause sitzt. Nur: Eine Lösung für alle können Klimageräte nicht sein. Sie sind teuer, fressen Energie und heizen die Städte weiter auf. Und Lärm machen sie auch.

Stattdessen braucht es mehr begrünte Straßen, Dächer und Fassaden. Neue Häuser müssen klug geplant, bestehende mit Sonnenschutz nachgerüstet werden. Letzteres kann ich – Pardon – wärmstens empfehlen. Außenjalousien machen einen Riesenunterschied. Darum sitze ich im Hochsommer gern im Halbdunkeln im Homeoffice. Tageslicht gibt es nur bei den ganz wichtigen Videokonferenzen. (Franziska Zoidl, 3.7.2020)