"Die Landhauskapelle ist dem Landespatron geweiht und wurde 1997 fertiggestellt, die christlichen Symbole wie das Kreuz wurden von Arnulf Rainer geschaffen", beschreibt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Geschichte der Kapelle im Landhaus.

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St. Pölten – Im St. Pöltener Landhaus, dem Sitz der niederösterreichischen Landesregierung, gibt es eine Kapelle. Als im vergangenen Dezember die Frage nach der Trennung von Kirche und Staat wegen des Gebetsabends im Parlament in Wien aktuell wurde, erkundigten sich die niederösterreichischen Grünen danach.

Der Landtagsabgeordnete Georg Ecker stellte im Landesparlament 14 Fragen an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Er will zum Beispiel wissen: "Welche Kosten entstehen dem Land Niederösterreich für eine Veranstaltung in der Landhauskapelle pro Stunde an Abenden nach 18 Uhr? Werden diese Kosten von den jeweiligen Glaubensgemeinschaften zurückerstattet?"

Einkehrabend von Opus Dei

Und: "Tritt die Landtagsdirektion als Veranstalterin von Gebetsabenden/Gebetsrunden/Einkehrabenden in Erscheinung? An welche religiösen Gruppen wurde die Landhauskapelle bisher vermietet? Gibt es Kriterien, an welche religiöse Gruppen die Landhauskapelle grundsätzlich vermietet wird?"

Ecker erwähnt auch eine Veranstaltung namens "Einkehrabend Opus Dei HERREN", die in der Landhauskapelle am 21. Oktober 2020 stattgefunden haben soll. Und fragt: "Wie lautet die genaue Bezeichnung der Organisation, an die die Rechnung des 'Einkehrabends Opus Dei Herren' am 21. Oktober 2020 von 18 bis 21 Uhr gerichtet war?"

Kreuz von Arnulf Rainer

Dieser Tage erreichte die Antwort der Landeshauptfrau den Abgeordneten (und die Öffentlichkeit): "Die Landhauskapelle ist dem Landespatron geweiht und wurde 1997 fertiggestellt, die christlichen Symbole wie das Kreuz wurden von Arnulf Rainer geschaffen", erklärt Mikl-Leitner. Für die Benützung der Landhauskapelle entstünden "keine Kosten". Der Gebetsraum werde "für Messen von anerkannten christlichen Konfessionen sowie für Führungen von Schüler- und Seniorengruppen gerne geöffnet". (sefe, 22.1.2021)