Corona hat das Experiment im Vorjahr verhindert, in diesem Winter ist es nun so weit: Flexible Preise halten auf Österreichs Skipisten Einzug, wenn auch nur zaghaft. Endlich, ist man versucht zu sagen. Diskutiert wird seit längerem, getraut hat sich bisher noch niemand. Zu groß war und ist die Angst, dass man damit Gäste vergraulen könnte.

Flexible Preise halten auf Österreichs Skipisten Einzug, wenn auch nur zaghaft.
Foto: imago images/Michael Kristen

Dabei hilft Dynamic Pricing nicht nur Liftbetreibern, sondern ist letztlich auch für viele Skifahrer von Vorteil. Bergbahnen bekommen damit erstmals ein wirksames Instrument an die Hand, die Nachfrage zu steuern. In Stoßzeiten rauf mit dem Preis, in schwächeren Zeiten runter damit, das ist eine schon lang geübte und auch bewährte Praxis nicht zuletzt im Luftverkehr. Auch in der Hotellerie wird damit seit langem schon eine gewisse Glättung der Nachfrage über das Jahr erreicht, meist sogar in Verbindung mit Mehrerlösen unter dem Strich.

Und worin besteht der Vorteil für Skifahrer, wenn die Preise schwanken? Die Pisten werden dann nicht mehr gar so voll sein, wie sie es in Ferienzeiten – sprich der Hauptsaison – meist sind. Statt vom zwangsweisen Herumstehen auf Skiern kann man dann auch tatsächlich wieder von Fahren auf Skiern sprechen – ein Qualitätsgewinn allemal, auch was den Hüttenbesuch betrifft. Menschenmassen machten den Gang zum Buffet oft zu einer Qual. Und vielen Gästen sind Menschenansammlungen seit Corona ohnehin nicht mehr geheuer.(Günther Strobl, 14.10.2021)