Er plädiere für weniger Corona-Tests in Österreich, das derzeitige Screening sei ineffektiv und zu teuer, sagt der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Auch sollten die Tests künftig für die meisten Menschen kostenpflichtig sein. Ausnahmen solle es, neben Personen mit Risikofaktoren und aus systemrelevanten Berufen, nur für "bestimmte Zutritte" geben.

Damit führt der mächtige Schwarze aus dem tourismusgetriebenen Westen einen Normalisierungsplan weiter, der spätestens im Herbst – wenn nicht schon früher – mit coronarem Katzenjammer enden könnte. Phase eins dieses Ansinnens ist abgeschlossen. Vergangene Woche wurde vereinbart, dass in der Gastronomie mit 18. Februar die 2G-Regel endet. Um ins Beisl hineinzudürfen, muss man dann nicht mehr geimpft oder genesen sein, es reicht ein Testzertifikat.

Das konterkariert die bundesweite Impfpflicht, die ab Dienstag gilt. Und es beendet eine zusätzliche Sicherheitsvorkehrung, just in einem Indoor-Bereich, in dem man – im Unterschied etwa zum Einkaufen – die Schutzmasken abnehmen muss, weil man isst und trinkt.

Als Folge dürfte es mehr Infektionen geben, die bei einem Ende der Massentests seltener entdeckt werden. Damit würde der Anschein erweckt werden, dass die Pandemie schwächer wird. Aber eine sich anbahnende neue Welle würde man nicht erkennen. Dieses Risiko sollten wir nicht eingehen. (Irene Brickner, 31.1.2022)