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Kryptowährungen werden nur spärlich wissenschaftlich aufgegriffen – noch.

Foto: REUTERS/Dado Ruvic

In ihrem Gastblog – und Podcast – diskutieren die PhD-Studenten Philipp Benedikt Becker und Alexander Staub den Umgang der Wissenschaft mit Trendthemen.

Kryptowährungen, Dezentrale Autonome Organisationen (DAO) und Artificial Intelligence – zu jedem Zeitpunkt bricht eine schier unüberschaubare Menge an Hypes über uns herein. Da scheint es naheliegend, an die Wissenschaft zu appellieren, die Zukunft vorherzusagen und Klarheit zu schaffen. Doch hier schweigen die Wissenschaften meistens. Warum ist das so?

Das gibt es schon lange

Hype-Themen fallen zumeist in eine von zwei Kategorien und entpuppen sich bei näherer Betrachtung entweder als "alter Wein in neuen Schläuchen" oder (vorerst) Science-Fiction. Kryptowährungen werden als kulturelles Phänomen und Technologie eingängig studiert, abhängig von der Betrachtungsrichtung weiß man aber bereits sehr viel darüber. Interpretiert man sie als Werteblase, dann ist kaum etwas Neues dabei. Blasen kennen wir seit dem 17. Jahrhundert, als Tulpenzwiebeln für ein zehnfaches Jahresgehalt gehandelt wurden. Somit ist das Fazit: "Das gibt’s eigentlich schon lange" – und das will nun wirklich keiner über die Zukunft hören. Hypes leben nun einmal vom Interesse am Neuen. Artificial Intelligence im Sinne des HAL-9000-Computers aus dem Film "2001" ist hingegen reine Zukunftsmusik. Machine-Learning liefert beeindruckende Ergebnisse in abgesteckten Aufgabenbereichen, von einer wahrhaftigen künstlichen Intelligenz (artificial general intelligence) ist die Forschung aber noch weit entfernt. Ob ein Phänomen das neue "Internet" ist oder wieder in die Obskurität verschwindet, kann nur die Zeit zeigen.

Kaum Datengrundlage

Denn Voraussagen über Hype-Themen haben eine zentrale Schwäche: Es gibt noch keine Datengrundlage, um generalisierbare Aussagen zu treffen. Wir wissen noch nicht, ob Bitcoin und NFTs als bunte Bilder auf der Blockchain unser Verständnis von immateriellem Eigentum fundamental verändern. Blicke in die Glaskugel sind zumeist unwissenschaftlich, und daher kann die Wissenschaft Hypes nur einordnen und nicht ihre Entwicklung vorhersagen. Welche Hypes gut oder schlecht sind und ob es sich lohnt, auf den Hype-Zug aufzuspringen, diskutieren wir im Podcast. (Philipp Benedikt Becker, Alexander Staub, 3.2.2022)