Facebook und Instagram könnten aus Europa verschwinden: Diese Nachricht verbreitete sich Anfang der Woche wie ein Lauffeuer. Hintergrund waren Unterlagen zu Metas jüngster Bilanzpräsentation, in welchen es heißt, dass man manche Dienste in Europa nicht mehr anbieten könne, sollten Datentransfers zwischen den Regionen nicht mehr problemlos möglich sein.

Aber wäre das ein großer Verlust? Immerhin gelten soziale Medien als Brandbeschleuniger von Filterblasen und Desinformation, intensive Instagram-Nutzung kann sich negativ auf die Psyche auswirken. Und ein Abzug des Riesen würde Raum für europäische Start-ups und ihre eigenen Plattformen schaffen.

Allerdings stellt sich die Frage der Abwanderung eigentlich nicht. Denn bald darauf präzisierte Meta, dass man noch nicht über einen Abzug nachdenke. Vielmehr wolle man darauf hinweisen, so eine Sprecherin zum STANDARD, dass die EU-Datenschutzregeln für Techkonzerne ein harter Brocken seien und dass viele Betriebe "sehr abhängig vom Datentransfer zwischen der EU und den USA sind".

Es ist zu wünschen, dass sich Europa von diesem digitalen Säbelrasseln nicht beeindrucken lässt, die bestehenden Regeln durchsetzt und sie teilweise verschärft. Entscheidend ist, dass der Schaden an unserer Gesellschaft und Demokratie durch diese Plattformen minimiert wird. (Stefan Mey, 9.2.2022)