Soeben befinden wir uns in dem kurzen Zeitfenster, in dem auch hierzulande das chinesische Wort für Österreich Chancen auf einen bestimmten Bekanntheitsgrad hat: Audili heißt es. Und Wissen ist Macht! Folgende Geschichte eines unternehmungslustigen Freundespaars ist zwar schon ein paar Jahre her, aber noch immer gut:

Im Tian-Shan-Gebirge, auf dem fast 3800 Meter hoch gelegenen Torugart-Pass, begehrten sie einst die Einreise von Kirgisistan nach China. Mit gültigen Visa, alles regulär. Aber den beiden dortigen Grenzbeamten wollte sich aus dem Reisedokument einfach nicht erschließen, woher die beiden stammten. Austria? Hä? Die polyglotten Reisenden hatten jedoch die richtige Antwort parat: Audili! Die freudige – und beeindruckende – Reaktion des chinesischen Gebirgszöllners: Mozarti!

Die Türkei hat übrigens gerade eine Initiative laufen, die die Fremdbezeichnung des Landesnamens abschaffen will: Türkiye ist Türkiye ist Türkiye. Na ja, wenn’s hilft. Wir Ösis werden, anders als die Englischsprachigen – vorrangig ihnen soll "Turkey" ausgetrieben werden –, am türkischen ü nicht scheitern.

Die Idee werden wir uns aber wohl dennoch besser nicht zu eigen machen: Mit "Österreich" – so poetisch es uns auch gerade in einer Kampagne nahegebracht wird: Ka anders ohne gleich, ka Öster ohne eich – wären wir international zum Scheitern verurteilt. Da benennen wir uns besser gleich in "Mozart" um. (Gudrun Harrer, 9.2.2022)