
In der Abenddämmerung werden Igel aktiv, sie sind richtige Nachtschwärmer. Alle Bilder stammen aus dem Herbst (Belichtungszeit 1/500 Sek., Blende f/6.3, Lichtempfindlichkeit ISO 4000, Brennweite 600 mm am APS-C-Sensor entspricht 900 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat).
Es raschelt wieder im Garten. Mitten in der Nacht. Ein Igel ist schon aus dem Winterschlaf aufgewacht und zieht auf der Suche nach Regenwürmern, Raupen und Insekten seine Runden, wie wir in der Vollmondnacht am vergangenen Freitag beobachten konnten. Es könnte sein, dass er noch weitermützelt. Wahrscheinlicher ist aber, dass seine monatelange Hibernation vorbei ist.
Dauergäste Iggy und Pop
Im Vorjahr waren zwei Igel Dauergäste im Garten, wir nannten sie Iggy und Pop. Zeitweise, zur Paaarungszeit ab Mai, waren sie zu dritt und pfauchten wie sechs. Es gibt ein Igelhäuschen, aber mein Eindruck ist, dass sie sich tagsüber lieber in die Laub- und Gehölzhaufen zurückziehen, die wir genau aus diesem Grund das ganze Jahr über liegen lassen.
Streng geschützt
Igel sind in Österreich streng geschützt, es gibt Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) und Weißbrustigel (Erinaceus roumanicus). Sie gehören zu den ältesten noch existierenden Säugetierarten überhaupt. Es gab sie schon, als die Menschheit noch im Wartezimmer der Evolution saß. Vermutlich haben bereits vor 50 Millionen Jahren Igel gelebt, die den heutigen Arten sehr ähnlich waren. Die Garten-Punks mit 6.000 bis 8.000 Stacheln sind also eine unglaubliche Erfolgsstory. (Michael Simoner, 23.3.2022)