In der Abenddämmerung werden Igel aktiv, sie sind richtige Nachtschwärmer. Alle Bilder stammen aus dem Herbst (Belichtungszeit 1/500 Sek., Blende f/6.3, Lichtempfindlichkeit ISO 4000, Brennweite 600 mm am APS-C-Sensor entspricht 900 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat).

Foto: Michael Simoner

Es raschelt wieder im Garten. Mitten in der Nacht. Ein Igel ist schon aus dem Winterschlaf aufgewacht und zieht auf der Suche nach Regenwürmern, Raupen und Insekten seine Runden, wie wir in der Vollmondnacht am vergangenen Freitag beobachten konnten. Es könnte sein, dass er noch weitermützelt. Wahrscheinlicher ist aber, dass seine monatelange Hibernation vorbei ist.

Dauergäste Iggy und Pop

Im Vorjahr waren zwei Igel Dauergäste im Garten, wir nannten sie Iggy und Pop. Zeitweise, zur Paaarungszeit ab Mai, waren sie zu dritt und pfauchten wie sechs. Es gibt ein Igelhäuschen, aber mein Eindruck ist, dass sie sich tagsüber lieber in die Laub- und Gehölzhaufen zurückziehen, die wir genau aus diesem Grund das ganze Jahr über liegen lassen.

Streng geschützt

Igel sind in Österreich streng geschützt, es gibt Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) und Weißbrustigel (Erinaceus roumanicus). Sie gehören zu den ältesten noch existierenden Säugetierarten überhaupt. Es gab sie schon, als die Menschheit noch im Wartezimmer der Evolution saß. Vermutlich haben bereits vor 50 Millionen Jahren Igel gelebt, die den heutigen Arten sehr ähnlich waren. Die Garten-Punks mit 6.000 bis 8.000 Stacheln sind also eine unglaubliche Erfolgsstory. (Michael Simoner, 23.3.2022)

Igel sehen nicht besonders gut. Dafür können sie umso besser hören und dank des Jacobson-Organs im Bereich des Nasenbodens besonders gut riechen (1/800 Sek., f/6.3, ISO 4000, 460 mm APS-C).
Foto: Michael Simoner
Die Igelfrisur besteht aus bis zu 8.000 Stacheln (1/500 Sek., f/5.6, ISO 4000, 105 mm APS-C).
Foto: Michael Simoner
Im Igelhäuschen wird tagsüber geruht (1/250 Sek., f/5.6, ISO 1600, 240 mm APS-C).
Foto: Michael Simoner