Sarkozy war von 2007 bis 2012 französischer Präsident.

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Paris – Frankreichs konservativer Ex-Präsident Nicolas Sarkozy hat sich für eine Wiederwahl von Amtsinhaber Emmanuel Macron ausgesprochen. "Ich werde für Emmanuel Macron stimmen", kündigte Sarkozy am Dienstag auf Facebook an. "Er ist in der aktuellen Lage der Einzige, der in der Lage ist zu handeln." Der liberale Politiker Macron hatte sich am Sonntag gemeinsam mit seiner rechten Herausforderin Marine Le Pen für die zweite Runde der Präsidentschaftswahl am 24. April qualifiziert.

Der konservativen Kandidatin Valérie Pécresse hatte Sarkozy vor der ersten Wahlrunde die Unterstützung versagt. Daher deuten Beobachter seine Unterstützung für Macron nun als weiteren Tiefschlag für die krachend gescheiterte Pécresse. Sarkozy war von 2007 bis 2012 Präsident.

Lob für Macrons internationale Erfahrung

In seinem Statement heißt es, die Werte der republikanischen, bürgerlichen Rechten verpflichteten dazu, dem Aufruf Macrons zur Vereinigung zu folgen. Parteireflexe seien in der aktuellen Lage unangebracht. Macron habe angesichts der derzeitigen internationalen Krise die nötige Erfahrung, lobte Sarkozy. Seine Wirtschaftspolitik stelle den Wert der Arbeit ins Zentrum, und sein Engagement für Europa sei klar und ohne Zweideutigkeit.

Die rechte Kandidatin Le Pen lehnt unterdessen bei Energielieferungen Sanktionen gegen Russland ab. Sie wolle nicht, dass Verbraucher mit höheren Lebenshaltungskosten die Zeche für Entscheidungen zahlen müssten, die auf einen Importstopp für Öl oder Gas hinausliefen, sagt sie dem Sender France Inter. "Ich bin völlig einverstanden mit allen anderen Sanktionen, die mir keine Sorgen bereiten", erklärte sie. Sie stehe auch zur europäischen Linie, der Ukraine die Beschaffung von Waffen zu finanzieren – allerdings nur zu Zwecken der Selbstverteidigung und nicht für Angriffe. (APA, 12.4.2022)