Achtsamkeit ist bei der Entsorgung von Batterien und von Lithium-Akkus gefragt – Antriebsbatterien aus E-Autos werden aufbereitet.

Foto: bettertogether / Kasparek

Immer öfter brennen Müllverwertungs- und Recyclinganlagen. Die Ursache in fast allen Fällen: Lithiumbatterien. Sie werden zerquetscht oder zerschnipselt und geraten dabei in Brand – ein brisantes Risiko für Müllverwerter. Solche Anlagen sind kaum mehr zu versichern.

Dabei handelt es sich um Consumer-Batterien, also um eher kleine Einheiten von der Knopfzelle bis zum Laptop-Akku. Roland Pomberger von der Montan-Uni Leoben spricht von ein bis zwei Lithiumbatterien in jeder Tonne Restmüll. Das klingt nicht unbedingt nach viel. In zwei Millionen Tonnen sind das aber zwei Millionen Stück. Ein Ladezustand von 30 Prozent genügt, um einen Brand auszulösen.

Second Life

Umso schlimmer muss sich wohl die Brandgefahr bei Automobilen darstellen. Antriebsbatterien sind aber außergewöhnlich gut gegen Fehlfunktion und äußere Krafteinwirkung abgesichert, sodass die Gefahr, dass die Batterie eines Elektroautos in Brand gerät, äußerst gering ist.

Vor allem: Sie landet nicht im Restmüll. Sie kann nach Gebrauch im Auto für Stationärbetrieb aufbereitet werden (Second Life). Auch am Recycling wird geforscht und gearbeitet. Die Firma Redux in Deutschland, ein Unternehmen des steirischen Müllverwerters Saubermacher, betreibt eine große Pilotanlage.

Das Problem: Es gibt noch zu wenig Rücklauf für eine wirtschaftlich sinnvolle Verwertung, sodass aufgebrauchte Akkus zuerst noch gelagert werden müssen. Immerhin: Im Gegensatz zum Atommüll strahlen sie nicht, und man weiß bereits, was danach damit zu tun ist. (Rudolf Skarics, 5.9.2022)