Melanzani (Solanum melongena, auch bekannt als Aubergine oder Eierfrucht) gehören wie Erdäpfel und Paradeiser zu den Nachtschattengewächsen. Botanisch betrachtet ist die Melanzani eigentlich eine Beerenfrucht und zählt zu den Fruchtgemüsen. Die gängigen Sorten sind dunkelviolett bis schwarz und haben eine glänzende Außenhaut. Das gelblich-weiße bis cremefarbene Fruchtfleisch hat eine eher schwammige Konsistenz und kleine Kerne. Melanzani wachsen gurken- oder eiförmig und können bis zu ein Kilogramm schwer und bis zu 25 Zentimeter groß werden.
In Asien werden Melanzani schon seit mehr als 4.000 Jahren angebaut. Nach Europa kamen sie wahrscheinlich über Arabien durch die Sarazenen in Andalusien. In Italien werden Melanzani seit dem 15. Jahrhundert kultiviert.
Melanzani sind kalorienarm und enthalten in ihrer dunkelvioletten bis schwarzen Haut viele Flavonoide als Farbstoffe. Dies sind sekundäre Pflanzenstoffe mit gesundheitsfördender Wirkung. Außerdem haben Melanzani einen hohen Gehalt an Kaffeesäure, die antioxidativ, antikanzerogen und antimikrobiell wirkt. An Vitaminen enthalten Melanzani insbesondere die Vitamine B1, B2 und Folsäure.
Im Gemüsefach des Kühlschranks sind Melanzani bei zehn bis 13 Grad Celsius bis zu zehn Tage haltbar. Beim Einkauf sollte darauf geachtet werden, dass der Kelch intakt und frisch aussieht. Da Melanzani nachreifen, sollten sie nicht neben Äpfeln oder Paradeisern gelagert werden, die das Reifungsgas Ethylen produzieren.
Aufgrund ihres Gehalts an Solanin, das bei Rohverzehr Magen-Darm-Probleme verursachen kann, dürfen Melanzani nicht roh verzehrt werden. Stattdessen eignen sie sich zum Kochen, Dünsten, Braten, Grillen oder Backen. Melanzani haben nur einen dezenten Eigengeschmack, weshalb sie sich gut für kräftige Gewürze wie Knoblauch, Zwiebeln, Chili und Curry eignen.
Die Anregung zum heutigen Rezept habe ich durch Stöbern im Internet entdeckt. Ich wollte wissen, was man alles aus Auberginen oder Melanzani machen kann. Unter anderem fand ich ein Rezept für Tatar und habe dieses für mich nach meinem Geschmack adaptiert.
Es ist zwar nicht mit Beef Tatar zu vergleichen, aber auf selbstgebackenem Dinkel-Toastbrot mit veganer "Butter" schmeckt es mir ausgezeichnet sowohl als Mittag- als auch als Abendessen.
Rezept für Melanzani-Tatar (ca. 3 Portionen)
- 1 Melanzani (mittelgroß)
- Thymian (bevorzugt frisch, es geht aber auch getrockneter)
- grobes Meersalz
- Olivenöl
- 5 kleine Essiggurkerln
- 1 kleine Zwiebel oder Frühlingszwiebeln
- 1 TL Kapern
- 1 TL Estragonsenf
- 2 EL Ketchup
- 1 EL Tomatenmark
- 1 TL Cognac oder Weinbrand
- 1 Prise Cayennepfeffer
- 1 EL Paprikapulver, edelsüß
- Salz, Pfeffer und Agavendicksaft zum Abschmecken