In Salzburg ist die Luft zu gut. Deshalb fällt nach sieben Jahren der flexible Luft-80er auf der Stadtautobahn. Ein fatales Zeichen: Statt Limits hinaufzusetzen, sollten inmitten einer Energie- und Klimakrise neue Tempolimits eingeführt werden. Tempo 100 auf Autobahnen, 80 auf Landstraßen und 30 im Ortsgebiet sind in Österreich überfällig.

Tempo 100 auf Autobahnen, 80 auf Landstraßen und 30 im Ortsgebiet sind in Österreich überfällig.
Foto: IMAGO/Future Image/Christoph Hardt

Ein wenig runter vom Gas hilft, Sprit zu sparen und den CO2-Austoß zu reduzieren. Laut einer Studie des Umweltbundesamts verbraucht ein Pkw, der auf der Autobahn statt 130 nur 100 Stundenkilometer fährt, 23 Prozent weniger Sprit. Durch Tempo 80 in Salzburg wurden 5730 Tonnen CO2 und 1,2 Millionen Liter Treibstoff eingespart. Niedrigeres Tempo trägt zudem zur Verkehrssicherheit bei und würde Unfälle reduzieren, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit aufzeigt.

Der Luft-80er wurde 2015 nach jahrelanger, massiver Grenzwertüberschreitungen von Stickstoffdioxid eingeführt und hat gewirkt. Künftig wird 80 nur noch bei viel Verkehr auf den Anzeigetafeln leuchten. Der grüne Landesrat Heinrich Schellhorn kann zwar nicht aus, weil die Rechtsgrundlage weggefallen ist. Aber auf Bundesebene muss die generelle Reduktion des Tempos angepackt werden. Auch wenn ein nicht unerheblicher Teil der Österreicher wegen ein bisschen Bremsens in Schnappatmung verfällt, weil man sich in seiner "persönlichen Freiheit" eingeschränkt fühlt. Es gibt keine zu gute Luft! (Stefanie Ruep, 9.9.2022)