Ryan Murphys Jeffrey-Dahmer-Serie "Monster" ist auf Rekordkurs. Das Streamingepos über den Serienkiller der beliebtesten englischsprachigen Serie aller Zeiten auf Netflix. Doch nicht nur Dahmer war ein Böser, auch mit anderen True Crime-Serien- und Dokus fahren Streamingdienstleister gute Quoten ein. Hier eine Auswahl der düstersten und verstörendsten Geschichten:

Mitten im Kopf der Täter mit "Mindhunter"

Dem Bösen auf der Spur ist hier Regisseur und Produzent David Fincher gemeinsam mit zwei sehr unterschiedlichen FBI-Agenten. Holden Ford (Jonathan Groff) und Bill Tench (Holt McCallany) erforschen akribisch, was einen Menschen – hier vor allem Männer – zum Serienkiller macht. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen True-Crime-Sachbuchklassiker von John E. Douglas und Mark Olshaker, der den Untertitel Inside the FBI’s Elite Serial Crime Unit trägt. 19 Folgen. Netflix

Netflix Deutschland, Österreich und Schweiz

Epstein-Vertraute "Ghislaine Maxwell – Partner in Crime"

Die Opfer waren blutjung, meist zwischen 14 und 17 Jahre alt, kamen oft aus ärmlichen Verhältnissen: Dutzende Mädchen wurden auf der Suche nach einem besseren Leben von US-Milliardär Jeffrey Epstein missbraucht. Die vierteilige Dokuserie lässt die Opfer zu Wort kommen und rollt das Leben von Jeffrey Epsteins Partnerin und Komplizin Ghislaine Maxwell auf. Und sie zeigt vor allem, wie das Schneeballsystem des sexuellen Missbrauchs funktioniert hat. Verstörend und grausam. Sky

CBS News

Rassismus in "When They See Us"

Dieser Fall lässt uns Zuschauerinnen und Zuschauer so richtig traurig zurück. Wie Ava DuVernay die Geschichte fünf junger Männer in eine Serie goss, die unschuldig angeklagt werden, ist echt harter Stoff. Erzählt wird das Schicksal der sogenannten Central Park Five. Fünf Teenager aus Harlem wurden in den 1980er-Jahren zu Unrecht beschuldigt, eine Joggerin brutal vergewaltigt zu haben. Justizskandal und Lehrstück struktureller, rassistischer Ungerechtigkeit in vier Folgen. Netflix

Netflix

Das Mörderpaar in "Landscapers"

Das hätte man den netten Nachbarn echt nicht zugetraut. Susan Edwards wurde beschuldigt und verurteilt, gemeinsam mit ihrem Ehemann ihre Eltern umgebracht und im Garten vergraben zu haben. Das Verbrechen blieb 15 Jahre unentdeckt. Der britische Drehbuchautor Ed Sinclair nahm sich den Mordfall aus dem Jahr 1998 zur Vorlage. Die nach außen superfreundliche Susan wird von Oscarpreisträgerin Olivia Colman gespielt, in der Rolle ihres Ehemanns ist David Thewlis zu sehen. Vier Folgen. Sky

HBO

"Unbelievable" – Der Fall der Marie Adler

Was Marie Adler passiert ist, ist wirklich unglaublich. Die junge Frau – gespielt von Kaitlyn Dever – gibt an, in ihrer Wohnung von einem Eindringling vergewaltigt worden zu sein. Beamte zwingen sie, die Aussage zu widerrufen und sich selbst als Lügnerin zu deklarieren. Zwei Ermittlerinnen beweisen, dass Adler die Wahrheit sagt. Die achtteilige Serie basiert auf dem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Artikel "An Unbelievable Story of Rape" von T. Christian Miller und Ken Armstrong. Netflix

Netflix Deutschland, Österreich und Schweiz

Böses Blut in "The Dropout"

Elizabeth Holmes (Amanda Seyfried) gründet mit 19 Jahren das Unternehmen Theranos. Sie behauptet, eine Technologie entwickelt zu haben, die Krankheiten mit nur einem Tropfen Blut diagnostizieren kann. Und viele glauben ihr. Zumindest eine Zeitlang. Der Showrunnerin Elizabeth Meriwether gelingt nicht nur ein interessantes Porträt einer spannenden Hochstaplerin, sondern auch ein kritischer Blick auf die Start-up-Kultur und ihre Investorinnen und Investoren. Acht Folgen. Disney+

Hulu

Der Hippiemörder in "Die Schlange"

Charles Sobhra soll in den 70er-Jahren mindestens ein Dutzend Menschen getötet haben, seine Opfer waren westliche Touristen, die durch Asien reisten. Seine Geschichte inszenierte die BBC mit Tahar Rahim als Mörder und Betrüger, der nicht nur extrem selbstbewusst und manipulativ auftrat, sondern sich mit den Behörden ein Katz-Maus-Spiel lieferte, was ihm den Spitznamen "Die Schlange" einbrachte. In Nepal wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Acht Folgen. Netflix

Netflix Deutschland, Österreich und Schweiz

Grausame Unschuld in "The Girl From Plainville"

2017 berichtete der "Esquire" über den Fall der 17-jährigen Michelle Carter, die ihren Freund Conrad "Coco" Roy III in den Suizid getrieben haben soll. Die Polizei stellte Textnachrichten sicher, die zeigen, wie Carter ihn zu diesem Schritt ermutigte, ihm sogar Tipps gab, wie der Suizid gelingt. Sie wurde wegen fahrlässiger Tötung zu 15 Monaten Haft verurteilt. Ellen Fanning spielt diese Michelle mit einer echt grausamen Unschuld, großartig als Conrads Mutter: Chloë Sevigny. Acht Folgen. Canal+, Starzplay

Hulu

Unfall oder Mord in "The Staircase"

Ein Krimiautor Michael Peterson wird beschuldigt, seine Frau erschlagen zu haben, er wird wegen Mordes verurteilt. 16 Jahre dauerte der Rechtsstreit. Jetzt ist Peterson frei und sucht den wahren Täter. Colin Firth, Toni Colette und Juliette Binoche spielen die Hauptrollen in diesem achtteiligen Familien- und Justizdrama nach einem wahren Verbrechen. Der Fall des Michael Peterson war bereits 2004 der Gegenstand einer französischen Dokuserie, Netflix nahm sich den Stoff schon 2018 vor. Sky

HBO Max

Horrorclown "Jimmy Savile – A British Horror Story"

Er war Liebkind des britischen Fernsehens, Ikone der Hitparadensendung Topof the Pops, Erfüller von Kinderwünschen in der BBC-Sendung Jim’ll fix it. Ein schräger Starmoderator, der mit seinen Charity-Aktionen Spenden in Millionenhöhe lukrierte. Dahinter verbarg sich ein Mensch, der seine Machtposition ausnutzte, um hunderte Menschen zu missbrauchen – vorwiegend junge Mädchen. Scotland Yard nannte ihn den schlimmsten Sexualverbrecher in der Geschichte des Landes. Netflix

Netflix

(Astrid Ebenführer, 16.10.2022)