Judith Altenberger: "Die Uhr meiner Oma läuft wie eine Eins"

Bei Drehs zieht die Schauspielerin Judith Altenberger ihre Uhr dem Handy vor. Sonst wird online zu viel Zeit vertrödelt

Die Schauspielerin Judith Altenberger ist ab 25. November im Film "Breaking the Ice" zu sehen. Im kommenden Frühjahr spielt sie in der TV-Produktion "Gesicht der Erinnerung" von Dominik Graf mit.
Foto: Nathan Murrell

"Meine kleine goldene Armbanduhr ist sehr alt, ich habe sie Anfang dieses Jahres von meiner Oma geerbt. Woher sie das Stück hatte, wusste selbst mein Vater nicht. Hauptsache ist: Trotz seines Alters läuft es noch wie eine Eins.

Nachts liegt sie auf meinem Nachttisch. Wenn Drehs anstehen, lege ich sie gerne an, um die Uhrzeit zu checken. Das Handy lenkt einfach zu sehr ab, man vertrödelt dann zu viel Zeit online. In einen Film hat es das gute Stück übrigens noch nicht geschafft. Ich glaube, ich hatte bisher in keiner Rolle eine Armbanduhr an.

Daneben symbolisiert die Uhr für mich auch die viele Zeit, die ich in die Schauspielerei investiere. Vieles passiert im Hintergrund, das Kinopublikum bekommt davon ja nichts mit: Ich besuche immer wieder Castings, bereite mich lange auf Figuren vor. Für meine Rolle als Theresa in Breaking the Ice kam die sportliche Vorbereitung dazu.

Gedreht wurde im Frühjahr des vergangenen Jahres. Seither bin ich schon unzählige Male gefragt worden, wann denn der neue Film rauskommt. Wenn die Leute dann hören, dass es Ende November so weit ist, lautet die Reaktion meist: Das dauert ja noch eeewig! So ist das eben beim Film." (Anne Feldkamp)


Thomas Roth: "Die Poesie in Bob Dylans Schaffen inspiriert mich"

Der Filmemacher Thomas Roth holt sich in seinem Arbeitsalltag kreativen Input beim ikonischen Singer-Songwriter. Ein T-Shirt, gekauft bei einem Bob-Dylan-Konzert in der Wiener Stadthalle, erinnert ihn daran

Der in Graz geborene Regisseur und Drehbuchautor Thomas Roth hat unter anderem das Drama "Falco – Verdammt wir leben noch" gemacht. Sein neuer Film "Schächten" kommt am 2. 12. in die Kinos.
Foto: Nathan Murrell

"Dieses T-Shirt begleitet mich schon sehr lange. Ich habe es 1981 gekauft, als Boby Dylan im Zuge seiner ‚Shot of Love‘-Tour in der Wiener Stadthalle spielte. Ich war 17 Jahre alt und unterbrach für das Konzert sogar den Sommerurlaub mit meiner Mutter und meiner Schwester. Allein reiste ich im Zug von Venedig nach Wien, nur um mein Idol live sehen zu können. Damals haben ein Freund und ich das Konzert heimlich mit unseren Walkmans aufgenommen. Heutzutage wäre das nicht mehr möglich. Man muss bei Bob Dylans Konzerten vor deren Beginn das Handy abgeben.

Ich bin noch immer ein großer Fan und bin sogar einmal zu Dylans Haus in Malibu gepilgert. Er ist für mich ein Ausnahmekünstler, der immer der Zeit voraus ist und im Alter immer besser wird.

Die Poesie in Bob Dylans Schaffen inspiriert mich auch im Berufsleben. Ob ich nun das T-Shirt bei mir habe oder seine Platten höre, er begleitet mich, wenn ich am Set bin oder an einem Drehbuch arbeite. Ganz konkret ist die Inspiration bei einem der nächsten Projekte: Eigentlich wollte ich das noch gar nicht erzählen, aber ich schreibe gerade an meinem ersten Roman, dessen Handlung vor dem Hintergrund einer Boby-Dylan-Tournee spielt."(Michael Steingruber)

"Weil sie mir gefallen, verschenke ich diese Bänder auch gerne"

Die Journalistin Alexandra Wachter hat eine neue Stelle angetreten. Mit ihr wechselten auch ihre roten Armbänder den Arbeitsplatz

Alexandra Wachter arbeitet seit Oktober als Journalistin und Moderatorin in der Innenpolitik-Redaktion des ORF-TV. Davor war die Robert-Hochner-Preis-Trägerin bei Puls 24 tätig."
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"Mit dem Wechsel zum ORF ergeben sich für mich neue Möglichkeiten. Für mich ist es ein Aufstieg. Ich bin glücklich, dass ich wieder im Politikressort tätig sein kann. Es gibt hier keine fixen Sitzplätze, so nach dem Motto ‚Richte dich ein wie zu Hause‘, es sind ‚shared desks‘. Das stört mich aber nicht. Ich habe einen großen Spind, da passen auch persönliche Gegenstände hinein, die nehme ich aber nicht an den Schreibtisch mit.

Ich habe aber nicht nur einen Büroarbeitsplatz, sondern bin auch oft im Studio. Und was ich immer dabeihabe, sind rote mexikanische Armbänder. Die sind zu jeder Zeit fest mit mir verbandelt und begleiten mich seit Jahren überallhin. Sie waren ein Geschenk meiner Mutter, sie stammt aus Mexiko.

Dort heißt es: Wenn man ein rotes Armband am linken Handgelenk trägt, also auf der Seite des Herzens, dann schützt es einen vor allem Unglück, vor allem Bösen. Dieser Gedanke gefällt mir sehr – ohne dass ich abergläubisch wäre. Am Ende kommt es nur darauf an, was einem ein gutes Gefühl gibt.

In Mexiko tragen diesen Glücksbringer, ein schlichtes, robustes Band aus Garn, sehr viele Menschen. Man findet es in allen möglichen Varianten. Und weil sie mir so gut gefallen, verschenke ich diese Bänder auch gerne." (Markus Böhm, RONDO Exklusiv, 15.11.2022)