Willkommen am Souq!

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Hier gibt es Merchandise Ende nie.

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Der Souq ist der Ort, an dem sich Doha urig gibt. Das Marktviertel wurde vor einigen Jahren komplett renoviert, aber in traditioneller Optik. Stürzt man sich einmal wirklich ins Labyrinth, braucht man gar nicht versuchen, die Orientierung zu behalten. Einfach ein paar Mal abbiegen, das Tageslicht kommt schon wieder.

Überall tummeln sich WM-Touristen, am wenigsten Geschäft mit ihnen machen die Vogelverkäufer. Das unentwegte Gezwitscher lockt die Fans nur für kurze Videos an. Der Verkaufsrenner sind die Ghutra, die traditionellen Kopftücher der Männer. Ein Amerikaner lässt sich das richtige Falten zeigen, nach hiesigen Maßstäben wird er scheitern. Echte Katarer zupfen ihr Tuch im Minutentakt zurecht. Es ist eine Wissenschaft.

TV-Crews lieben den Souq, in den Tagen vor dem Eröffnungsspiel standen sie einander für ihre Aufsager auf den Zehen. Mittlerweile haben sich viele von ihnen in die Stadien oder den Produktionsbunker im Pressezentrum verzupft. Nun sind Ein-Mann-Teams unterwegs, für die Fans superauthentisch in die Kamera jubeln.

Die breiten Restaurantstraßen des Viertels teilen sich Rudel von Argentiniern, Mexikanern und Marokkanern. Am Nordrand warten Pony, Pferd und Dromedar auf Kunden, das Dromedar (ein Höcker!) gibt es auch im Plüschformat. Man würde Neffen und Nichten zu Hause ja gerne eines mitbringen, aber nach dem Recherchierten geht sich der "I love Qatar"-Aufdruck dann doch nicht mehr aus. (Martin Schauhuber, 28.11.2022)