Sicher ist sicher.

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Es fühlt sich an, als gäbe es in Katar derzeit mehr Sicherheitsbeamte als Katarer. Eine schwarz-rot-blaue Uniform weist sie als "Tournament Security" aus, sie stehen überall – und das niemals allein. Ob die normale katarische Polizei dafür Einheiten abgestellt hat, ist schwer zu sagen, aber es gibt auch sie noch: ganz in Schwarz gekleidet und tendenziell mit grantigerem Blick.

Wo Katar all die Sicherheitsleute hernimmt? Schließen Sie die Augen, und stellen Sie sich ganz intensiv die Flagge eines arabischen oder nordafrikanischen Landes vor, auf das Sie tippen. Glückwunsch! Ziemlich sicher ein Volltreffer! Abseits dieser Regionen sind 3000 türkische Leihpolizisten verbrieft. So vielfältig wie die Herkunftsländer ist auch das Mienenspiel der Leute: Vom zu Tode gelangweilten Ahmed A. bis zum ganztagsfreundlichen Ibrahim T. ist alles dabei. Nach mehr als einer Woche muss man aber konstatieren: Die Motivation nimmt eher ab als zu.

Auch die Auslegung der offenbar recht unpräzisen Regeln gibt der versammelten Presse immer wieder Rätsel auf. In jedem Stadion scheint die Sicherheitsschleuse eine andere Vorgabe zu haben: Einmal muss der Laptop raus, einmal soll man das Geldbörsel aufklappen (warum?!), die einzige Konstante ist das größte Kuriosum: Jedes Wasserflaschenetikett muss runtergekletzelt werden. (Martin Schauhuber, 29.11.2022)