Investigativjournalist Michael Nikbakhsh verlässt das "Profil" und übernimmt die Projektleitung einer digitalen Investigativakademie von "Kurier" und "Profil".

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Wien – Der designierte "Profil"-Geschäftsführer Richard Grasl und "Profil"-Vizechefredakteur Michael Nikbakhsh "haben sich auf eine neue Form der Zusammenarbeit geeinigt", heißt es in einer Aussendung. Nikbakhsh verlässt per Jahresende "einvernehmlich die 'Profil'-Redaktion, um sich selbstständig neuen journalistischen Projekten zuzuwenden".

Dazu zählt ab 2023 der Aufbau einer "digitalen Investigativakademie", die junge Journalistinnen und Journalisten des Medienhauses im Investigativjournalismus fördern und ausbilden soll. Unabhängig davon ist angedacht, investigative Recherchen von Nikbakhsh auch weiterhin im "Profil" zu veröffentlichen.

"Investigativjournalismus ist gerade im digitalen Zeitalter zu einem immer wichtiger werdenden Thema in Redaktionen geworden. Die Fertigkeit im Auslesen, Auswerten, Interpretieren und Aufbereiten von Informationen, die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind, ist eine der großen Aufgaben von guten Journalisten. Gleichzeitig kommt die Ausbildung junger Kolleginnen und Kollegen aufgrund von Arbeitsdruck oft zu kurz. Aktuell steht auch im Raum, dass das Bundeskanzleramt selbst den Auftrag zur Ausbildung von Journalisten erteilen will, was aufgrund der Nähe zu den politischen Entscheidungsträgern abzulehnen ist", sagt Grasl.

"Synergien nutzen"

"Gemeinsam Synergien zu nutzen, um unsere starken Marken 'Profil' und 'Kurier' noch besser zu machen, ist in schwierigen Zeiten für Medien das Gebot der Stunde. Ich bin stolz darauf, dass wir für die Leitung mit Michael Nikbakhsh einen der arriviertesten Aufdeckerjournalisten des Landes gewinnen konnten", sagt "Kurier"-Geschäftsführer Thomas Kralinger.

Gemeinsam mit Kralinger und "Kurier"-Chefredakteurin Martina Salomon bilden Grasl und ab 1. März die designierte "Profil"-Chefredakteurin Anna Thalhammer das Steering Board für die Akademie, die Redakteursräte werden in die Konzeption einbezogen. Die operative Projektleitung wird Nikbakhsh übertragen. "Ausbildung ist und bleibt essenziell, um unabhängigen, kritischen Journalismus zu betreiben", wird Nikbakhsh in einer Aussendung zitiert. "Ich freue mich darauf, einen Beitrag leisten zu können." (red, 21.12.2022)