"Österreich ist zum Verteidigungsbereich erklärt worden. Die Festung Österreich wird bis zum letzten Atemzug geschützt werden – der Reichsverteidigungskommissar, Herbert Kickl".

Auf den Wahlplakaten für die bevorstehende niederösterreichische Landtagswahl verlangt Kickl nach einer "Festung Österreich".
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Das ist nur eine leicht abgeänderte Interpretation der Plakate, mit denen ein in eine Art Bundesheeruniform gekleideter FPÖ-Chef Herbert Kickl mit markigem Blick nach großem historischem Vorbild Wahlkampf betreibt.

Die Anklänge an eine Gott sei Dank vergangene Zeit sind ja gewollt. Kickl hat jetzt überhaupt keinen Genierer mehr . Die anderen Parteien, aber auch die meisten Medien reagieren nicht.

Das mit der "Festung Österreich" ist natürlich einerseits undurchführbar , andererseits durch die Hintertür schon verwirklicht. Davon können jene Zuwanderer aus Drittstaaten, die versuchen, sich hier ein Leben aufzubauen, ein Lied singen. Bürokratische Schikanen, wohin man schaut. Kickl meint natürlich den "Ansturm" der Migranten und Zuwanderer, die zuletzt über Serbien und Ungarn zu uns weitergereicht wurden. An der serbisch-ungarischen Grenze, also an der EU-Außengrenze, gibt es einen Zaun, aber der scheint relativ löchrig zu sein.

Die Wahrheit ist natürlich, dass ein Großteil der Migranten, die sich bei uns als Asylwerber registrieren, umgehend weiterzieht. Von den 10.000 Indern sind 500 noch da. Aber immer, wenn die ÖVP auf das Thema setzt, fällt der FPÖ garantiert etwas noch Radikaleres ein. (Hans Rauscher, 11.1.2023)