Wer noch ein großes O nach der Schulschrift von 1969 gelernt hat, weiß: Das ergibt keinen Sinn. Denn der Kringel, der das O von der 1995 angepassten Schulschrift unterscheidet, endet im Nirgendwo. Man hat keine Chance, einen weiteren Buchstaben flüssig anzufügen.

Wie viel mit Tablets und Laptops gearbeitet wird, ist noch immer von Schule zu Schule unterschiedlich.
Foto: Lars Berg / laif / picturedesk.c

Dass die alte Schnörkelschrift ab dem nächsten Schuljahr nicht mehr gelehrt wird, ist längst überfällig. Denn: Schülerinnen und Schüler werden weiterhin mit der Hand schreiben, aber eben weniger verziert und in einer moderneren Schrift. Wobei modern hier weitgefasst ist: Auch die neue Schulschrift feiert bald ihren 30-jährigen Einsatz.

Modernisierung bräuchte der Unterricht aber allemal: Noch immer ist Digitalisierung im Bildungsbereich meist nur ein Schlagwort. Die Corona-Pandemie hat ihr zwar einen Schub gegeben, doch wie etwa mit Smartphones umgegangen oder wie viel mit Tablets und Laptops gearbeitet wird, ist noch immer von Schule zu Schule unterschiedlich.

Dabei stehen Bildungseinrichtungen vor großen Herausforderungen: Kinder und Jugendliche informieren sich vor allem über soziale Medien, sie müssen das Wissen erhalten, um Fakten von Fake News unterscheiden zu können. Außerdem müssen Lernende und Lehrende Wege finden, mit künstlicher Intelligenz umzugehen und diese auch zu nutzen.

Das wird in Zukunft für die Jungen weit wichtiger sein, als den richtigen Dekor auf ein O zu setzen. (Oona Kroisleitner, 1.2.2023)