Sucht neuen Chef: der ORF-Sport.

Foto: ORF Sport aktuell

Wien – Entscheidende Tage für den 100-Millionen-Euro-Job im ORF: Am Donnerstag und Freitag stellen sich die Bewerberinnen und Bewerber für den Job des ORF-Sportschefs internen Hearings vor üblicherweise vier ORF-Managerinnen und -Managern, die die Präsentationen bewerten.

Favorit Aigelsreiter

Als Favorit gilt, wie mehrfach berichtet, der bisherige Radio-Chefredakteur Hannes Aigelsreiter, abhängig von der Performance beim Hearing. Auch Matthias Schrom, TV-Chefredakteur bis November 2022 im ORF, soll sich beworben haben. Insgesamt 13 Kandidatinnen und Kandidaten haben eine Bewerbung abgegeben, einzelne – die bei Konkurrenzsendern arbeiten – sollen sie inzwischen wieder zurückgezogen haben.

Bewerbungen wurden kolportiert etwa der Stellvertreter des bisherigen Sportchefs Hans Peter Trost, Martin Szerencsi und Robert Waleczka, der Senderchefin von ORF Sport Plus Veronika Dragon-Berger, von Rainer Pariasek, Oliver Polzer oder auch von Volker Piescek, Thomas Trukesitz, nach dem ORF bei Premiere/Sky, Rainer Fleckl, früher "Kurier"-Sportchef, danach bei Servus / Red Bull und nun Berater.

Abstimmung in der Redaktion

Neben den Management-Hearings stellen sich Bewerberinnen und Bewerber für Führungsjobs auch der betroffenen Redaktion. Deren Mitglieder stimmen über Kandidatinnen und Kandidaten ab. Ihr Votum bindet den ORF-Generaldirektor aber nicht, der alleine über die Bestellung entscheidet.

100-Millionen-Euro-Job

Der ORF-Sportchefs oder die Sportchefin verantwortet mit häufig mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr das größte Budget unter den Programmabteilungen des ORF – das liegt vor allem an teuren Premiumsportrechten.

Spielraum für Newsroom-Führung

Wird Aigelsreiter zum Sportchef bestellt, erweitert das den Gestaltungsspielraum des ORF-Generaldirektors bei der künftigen Führung der 2022 in einem gemeinsamen Newsroom vereinten ORF-Information von TV, Radio und Online.

Diskutiert werden drei Vorschläge für eine künftige Newsroom-Führung – mit einem Herausgeber, aber keinen Chefredakteuren über den Sendungsteams und Ressortleitern oder, und das dürften realistischere Varianten sein, zwei oder drei Chefredakteuren. Nicht mehr wie bisher zuständig nach Medien für TV, Radio und Online, sondern etwa für Inhalte und Ressorts, andererseits für Sendungen und Plattformen. Ein dritter Chefredakteur könnte etwa für Newsdesk/Breaking News verantwortlich sein. (fid, 1.2.2023)