Was fühlt Salma Hayek da? Wahrscheinlich ein Sixpack. "Magic Mikes Last Dance", neu im Kino.

Foto: © 2022 Warner Bros. Entertainment Inc.

"Coupez!"

Coupez! – Final Cut of the Dead war das perfekte Pandemie-Projekt für den französischen Regisseur Michel Hazanavicius: eine Komödie über einen Zombiefilmdreh in einem verlassenen Einkaufszentrum. Wie sein Oscar-Film The Artist also ein Film übers Filmemachen. Dem Franzosen gelingt es, dieses Remake einer japanischen Low-Budget-Komödie mit eigenen Witzen anzureichern.

Dass er dafür neben Romain Duris unter anderem seine Frau Bérénice Bejo und seine Tochter Simone Hazanavicius als Darstellerinnen verpflichtet, gibt dem Ganzen noch zusätzlich Herz. Als Eröffnungsfilm beim ehrwürdigen Filmfestival in Cannes war Coupez! zu selbstironisch. Für normalsterbliche Cineasten funktioniert er perfekt. (maw) Im Kino

Bewertung: 4 von 5

KinoCheck Comedy

"Girls, Girls, Girls"

Selten ist etwas so prägend wie die lebenshungrige Suche nach Liebe und Sex in der Jugend. Ein Lebensabschnitt, von dem die finnische Regisseurin Alli Haapasalo anhand dreier Freundinnen, Rönkkö, Mimmi und Emma, erzählt. Rönkkö will endlich Sex haben und trifft sich dafür mit einem Typen nach dem anderen, in der Hoffnung, er könne etwas in ihr entfesseln. Mimmi ist die Rebellin, die sich in die Eiskunstläuferin Emma verliebt.

Diese Melange aus Bindungsängsten und emotionalen Konfrontationen zieht ihre Stärke daraus, dass sie so vielschichtig geschrieben ist. Alle drei Frauen wirken wie aus dem Leben gegriffen. Da verzeiht man auch gern das eine oder andere Handlungsklischee. (sgo) Queer Night im Votiv-Kino 13. 2.

Bewertung: 4 von 5

Salzgeber

"Magic Mike’s Last Dance"

Channing Tatum bringt seinen "Magic Mike" ein letztes Mal zum Tanzen. Er ist Maxandra Mendoza (Salma Hayek) in ein Londoner Theater gefolgt, um dort mit ihr eine Tanzshow zu inszenieren. Waren die Vorgängerfilme noch auf Mikes Dynamik mit seinen Tanzkumpanen fokussiert, ist dies nun eindeutig Salma Hayeks Film.

Weibliche Selbstermächtigung, die Wahl und nicht die Qual zu haben sind Themen, die von Regisseur Steven Soderbergh verhandelt werden. "Ich bin keine verschmähte Frau, und das ist keine Stripshow", belehrt Maxandra Mike. Diese Show ist am Ende nicht nur hervorragend choreografiert, sie hat auch ein paar amüsante Seitenhiebe auf weibliche Lebensrealitäten parat. (sgo) Im Kino

Bewertung: 3 von 5

Warner Bros. DE

"Umami"

Gérard Depardieu als übergewichtiger Meisterkoch in der Sinnkrise; perfekter kann eine Rolle kaum besetzt sein. In Umami – Der Geschmack der kleinen Dinge schickt Regisseur Slony Sow den Gourmet nach Japan auf der Suche nach der titelgebenden fünften Geschmacksrichtung und sich selbst.

So vorhersehbar diese Reise ist, so humorvoll gestaltet sich der Culture-Clash zwischen Ramen und Rotwein. Depardieu spielt gewohnt körperlich und herrlich selbstironisch. Leider lenkt der Film mit faden Nebenhandlungen ab, und die herzliche Familiengeschichte franst aus. Eine erwartbar süße Filmspeise, die zu viele Zutaten schlampig in den Topf wirft. Weniger ist oft mehr, in der Küche wie im Kino. (maw) Im Kino

Bewertung: 2 von 5

Praesens - Film

"Somebody I Used to Know"

Romantisch ist es nicht gerade, das Drehbuch des Langzeitehepaars Alison Brie (Glow) und Dave Franco, der bei Somebody I Used to Know auch Regie führt. Brie ist Ally, eine Dokumentarfilmerin, die beim Reality-TV gelandet ist und Shows produziert, in denen Menschen auf Inseln ihr Innerstes nach außen kehren. Auf Heimatbesuch in einem beschaulich-alpinen Städtchen nahe Seattle – inklusive Brez’n, Bier und Alpenhörnern – trifft sie auf ihren Ex Sean, und die alten Gefühle entflammen wieder. Dumm nur, dass er mit der charismatischen Cassidy verlobt ist. Die bevorstehende Hochzeit wird für Ally zur Reality-Show, in die sie als fiese Showrunnerin hineinpfuschen kann. Doch sie lernt dazu. (diva) Auf Amazon Prime

Bewertung: 3 von 5

Prime Video