Als grüne Wortführerin im Untersuchungsausschuss hat Tomaselli Vorgänge in der ÖVP drastisch kritisiert. Nun setzt es eine Retourkutsche.

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Nina Tomaselli ist kein Waserl. Als Fraktionsführerin der Grünen im eben zu Ende gegangenen Untersuchungsausschuss nahm die Abgeordnete nur begrenzt Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Regierungspartnerin ihrer Partei. Der türkise Machtzirkel um den einstigen Kanzler Sebastian Kurz habe Postenschacher betrieben, manipuliert und die Republik als "Selbstbedienungslager" missbraucht, konstatierte sie. Wenn man Tomaselli zuhöre, ärgern sich ÖVPler, komme man nie auf die Idee, dass sie in der gleichen Koalition sei.

Es lässt sich also getrost als Retourkutsche interpretieren, dass die ÖVP am Freitagabend eine bissige Meldung via Twitter absetzte. Die "Doppelmoral" der Mandatarin werde immer deutlicher sichtbar, war dort zu lesen: "Wer Klimaschutz propagiert, dann aber nach Vorarlberg den Flieger nimmt, statt den Zug, ist völlig unglaubwürdig und sollte besser nicht mehr den Moralapostel spielen."

Unterlegt ist der Tweet von einem Bericht von oe24.at, der eben diese Sachverhalt behauptet: Als Beleg dient ein offenbar heimlich aufgenommenes Foto, das die gebürtige Feldkircherin Tomaselli im Innenraum eines Flugzeuges zeigt.

Tomaselli und die Grünen haben darauf bisher nicht reagiert. (jo, 4.3.2023)