Der Traum vom Eigenheim ist für viele Menschen in den letzten Jahren in weite Ferne gerückt.

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Die Preisrallye am Immobilienmarkt ist vorbei. Das war im Vorjahr angesichts von steigenden Zinsen, hohen Preisen und erschwerten Kreditvergaberegeln schon absehbar. Und das bestätigt nun auch eine Auswertung des Maklernetzwerkes Remax, für die Grundbuchdaten von Immo United herangezogen wurden. 50.472 Wohnungen wurden 2022 österreichweit verkauft – das war ein ähnlicher Wert wie 2020, aber um zehn Prozent weniger als noch 2021 und damit ein "herber Rückschlag zum Vorjahr", heißt es in einer Aussendung.

Besonders stark waren die Rückgänge bei Verkäufen im zweiten Halbjahr. Und auch im ersten Quartal des heurigen Jahres sei schon absehbar, dass man sich auf eine "weitere Abschwächung des Marktes" einstellen müsse. Corona-Nachwehen, die hohe Inflation sowie weltweite Krisen hätten zu einer Verunsicherung beigetragen. Die Nachfrage sei deutlich zurückgegangen, und das Angebot spürbar gestiegen.

Preiskurve flacht sich ab

Das bedeutet aber auch, dass die Preiskurve seit dem zweiten Quartal des Vorjahres abgeflacht ist – und im vierten Quartal sind die Preise für Wohnimmobilien im Vergleich zum Vorquartal nach vielen Jahren erstmals leicht zurückgegangen. Mit rückläufigen Preisen sei, "sollten sich die Rahmenbedingungen am Markt nicht ändern", auch heuer zu rechnen.

Teuer werden Wohnimmobilien aber in weiten Teilen des Landes trotzdem bleiben. Insgesamt gab es im Vorjahr immer noch eine Preissteigerungsrate von 9,3 Prozent bei den typischen Wohnungspreisen, also von durchschnittlich 242.000 Euro auf 264.000 Euro. Das zeigt sich auch im Gesamtverkaufswert, der trotz stark gesunkener Verkaufszahlen um nur 0,7 Prozent zurückgegangen ist. Preistreiber war vor allem Wien, aber auch das Burgenland, Kärnten und Oberösterreich. In Tirol und der Steiermark stiegen die Wohnungspreise "weit unter dem Bundesschnitt".

Teuerste Landeshauptstadt

Am teuersten war der typische Quadratmeter 2022 mit 5.437 Euro in Wien, gefolgt von Vorarlberg bei knapp 5.000 Euro und Tirol, das mit 4.647 Euro Salzburg knapp überholte. Das günstigste Bundesland ist das Burgenland mit 2.424 Euro. Bregenz bleibt vor Innsbruck und Salzburg die teuerste Landeshauptstadt. (red, 5.4.2023)