Schon seit längerer Zeit ist der Taborama-Turm im Wiener Nordbahnviertel weithin sichtbar — und nun ist er auch fertig. Im März wurden die 213 freifinanzierten Eigentumswohnungen übergeben, verkauft waren sie schon vor eineinhalb Jahren allesamt, zu einem Durchschnittspreis von 7800 Euro je Quadratmeter, wie Projektleiter Reinhard Hoch und Lukasz Kujawa, Bereichsleiter Wohnbau bei Bauherr Strabag Real Estate, erklären.

Die Fassade des Wohnturms wird noch teilweise begrünt.
Foto: Putschögl

Was bekamen Käuferinnen und Käufer für den stolzen Preis? Eine Führung durchs 19 Stockwerke bzw. 65 Meter hohe Haus, geplant von Querkraft Architekten, beeindruckt durchaus: Den Bewohnerinnen und Bewohnern – den Anteil an Selbstnutzern konnte man dem STANDARD nicht genau sagen; sieht man ins Grundbuch, dürften durchaus zahlreiche Anleger gekauft haben – steht im Dachgeschoß eine Terrasse samt Pool zur Verfügung, darunter sind einige weitere Gemeinschaftsflächen vertikal aufgefädelt: Boulder- und Yoga-Raum, Bibliothek, "Study Room" mit Schreibtischen zum Studieren und Arbeiten sowie ein Tischtennis- und eini Bastel- und Hobbyraum, allesamt jeweils zwei Stockwerke hoch.

Boulderwand, Bibliothek, Tischtennisraum – nur ein paar der vielen Gemeinschaftsräume im Taborama.
Fotos: Putschögl

Diese Räume sowie der Fitnessraum im Erdgeschoß sind für Bewohnerinnen und Bewohner kostenlos nutzbar. Für Urban Gardening sind außerdem Hochbeete vorhanden. Darüber hinaus gibt es eine Gäste- und eine Event-Lounge sowie eine Sauna, diese Räume sind kostenpflichtig über die Hausverwaltung buchbar. Die Gästelounge kommt auf 25 Euro pro Nacht.

Urban Gardening ist vorgesehen, und es gibt einen 164 Quadratmeter großen Eventraum zum Mieten.
Fotos: Putschögl

Kühlboxen im Foyer

Im Taborama-Erdgeschoß sowie in einem Zwischengeschoß befinden sich außerdem 514 Fahrrad-Abstellplätze, es musste nämlich pro 30 Quadratmeter Wohnfläche ein Abstellplatz geschaffen werden. Bei den Autos war der Schlüssel wesentlich niedriger: 77 Stellplätze wurden errichtet, das war die Höchstgrenze; verkaufen hätte man laut Projektleiter Hoch wesentlich mehr können.

514 Fahrradabstellplätze gibt es im Taborama. Von oben lassen sich die Baustellen im westlichen Teil des Nordbahnviertels gut beobachten.
Fotos: Putschögl

Geheizt und gekühlt wird das Gebäude über Fernwärme bzw. Fernkälte. Die Fassade wird noch teilweise begrünt, als Innendämmung wurde Schafwolle verwendet, laut Strabag Real Estate erstmals in einem österreichischen Hochhaus. Im Eingangsfoyer befinden sich außerdem Paketboxen, drei davon sind als Kühlboxen ausgeführt. Damit sie auch verwendet werden, wurden Verträge mit sämtlichen Lieferdiensten geschlossen. Im Erdgeschoß gibt es zudem eine Gewerbeeinheit, für die es noch keinen Mieter gibt. Sie wurde laut Hoch von der Nordbahnviertel Service GmbH erworben, die sich im Nordbahnviertel um die Bespielung der Erdgeschoßzonen kümmert.

An der Ecke Am Tabor/Bruno-Marek-Allee, hinter dem hier ersichtlichen Bauzaun, ist noch ein Gewerbeobjekt der Strabag geplant.
Foto: Putschögl

Gewerbeprojekt daneben

Und direkt angrenzend, an der Ecke Am Tabor/Bruno-Marek-Allee, klafft noch eine Baulücke. Die Liegenschaft gehört ebenfalls der Strabag, hier wird ein Hotel projektiert, im Erdgeschoß Flächen für Handel. (Martin Putschögl, 29.4.2023)