"Wer, bitte, soll das schaffen ...?", fragt Medienministerin Susanne Raab – und wir können ihre Nöte verstehen! Es wird immer schwieriger, vielleicht nicht gerade das, was sie in der ZiB 2 meinte, aber doch einiges. Den Kakao, durch den sie uns zu ziehen beliebt, auch noch auszutrinken, zum Beispiel, ja, das kommt uns zunehmend hart an.

Will Druck aufbauen gegen Denkverbote bei der E-Fuel-Forschung: Bundeskanzler Karl Nehammer.
Foto: Imago / Martin Juen

Die politische verbale Schwurbeldichte wirkt im Moment besonders konzentriert. Oder sinkt, wie bei anderen allergenen Stoffen, die Toleranzschwelle der ihr Ausgesetzten? Wenn wir "Es ist mir wichtig" hören, bekommen wir chronische Gähnanfälle. Liebe Coaches, lasst eure Kunden und Kundinnen bitte eine andere Platte auflegen, wenn sie uns PR-taktisch ihr ganz persönliches Engagement um die Ohren knallen wollen.

Gut, man versteht, dass politische Ratlosigkeit kaschiert werden muss. Denn dass Zynismus dahintersteckt, wollen wir nicht glauben, wenn uns Politiker und Politikerinnen mit "Da müssen wir genau hinschauen" zutexten oder dem hundertmal gebrochenen Versprechen, dass sie "ins Tun kommen" werden.

Jüngste Anweisung von ganz oben: Es darf "keine Denkverbote" geben (außer über die österreichische Neutralität natürlich, Ende der Debatte!). Warum? "Damit Zukunft stattfinden kann." Geh bumm. Wenn jemand so etwas sagt, gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste: Der Sprecher oder die Sprecherin hält uns für dumm. (Gudrun Harrer, 2.5.2023)