Foto: Screenshot TPO Media

Ferngesteuerte Maschinengewehre sind nicht neu, die ersten Vorläufer lassen sich bereits bis in den Zweiten Weltkrieg zurückverfolgen. Neu ist allerdings, dass Soldaten ein Waffensystem mit einer Spielkonsole kontrollieren können.

So verwenden Soldaten der ukrainischen Armee Steam Decks, um ein auf einer Lafette montiertes Maschinengewehr fernzusteuern. Diese ferngesteuerte Waffe mit der Bezeichnung Sabre wurde mit Geld gebaut, das auf einer Crowdfunding-Website gesammelt wurde, die seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2014 betrieben wird. Insgesamt wurden 12.000 Dollar eingesammelt, wobei die Integration des Steam Deck erst kürzlich erfolgte.

Modifizierte Maschinengewehr

Die ukrainische Nachrichtenseite TPO Media berichtete kürzlich via Facebook-Seite über den Einsatz eines neuen Modells des Sabre. Fotos und Videos zeigen Soldaten, die ein Steam Deck bedienen, das über ein Kabel mit einem Maschinengewehr verbunden ist. Dem Posting von TPO Media zufolge ermöglicht das Sabre-System den Soldaten, den Feind aus einer sicheren Stellung heraus zu bekämpfen.

Als Hauptwaffe dient ein modiziertes PKT, Dabei handelt es sich um das Standard-Maschinengewehr vieler Staaten der ehemaligen Sowjetunion, das in der T-Variante für Panzer (Tankovwyj) modifziert wurde und über einen eletromagnetischen Abzug verfügt. Verfeuert wird die dienstälteste Militärmunition der Welt, die russische Standardpatrone im Kaliber 7,62x54R. Diese wurde 1891 eingeführt. Die Ukrainer haben das leichte MG so modiziert, dass es vom Sabre aus abgefeuert werden kann. Kontrolliert wird das MG mithilfe des Steam Deck, einer Spielkonsole von Valve, die im Jahr 2022 veröffentlicht wurde.

The People's Project

"Soldaten wurden verletzt, weil sie sich auf gepanzerten Fahrzeugen befanden, und obwohl sie bis zu einem gewissen Grad geschützt waren, waren ihre Brust und ihr Kopf ungeschützt", sagte ein Vertreter des Projekts in einem Youtube-Video, in dem ein Prototyp vorgeführt wurde. "Dieses Gerät wird Leben retten, weil die Soldaten nicht mehr so stark dem Feuer ausgesetzt sind."

Die Idee ist, dass diese an Kontrollpunkten und anderen Orten eingesetzt werden können, an denen ein Soldat Ziele sehen und eine Waffe abfeuern können soll, gleichzeitig aber vor Feindbeschuss geschützt sein soll. Ähnliche Systeme sind bereits in Südkorea und Israel im Einsatz. (red, 3.5.2023)