Mit der Gießkanne hat die Regierung die Inflation in Österreich nicht in den Griff bekommen – und jetzt denkt sie an, mit derselben Methode gegen zu teure Lebensmittel vorzugehen. Nun wird – auch beim Lebensmittelgipfel – darüber diskutiert, ob die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel fallen soll oder ob man bei ihnen gar die Preise deckeln will. Dabei ist die Gießkanne abermals auszupacken vermutlich gar nicht der allergrößte Fehler, den die Regierung in dieser Situation macht.

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DER STANDARD

Denn zu den Grundnahrungsmitteln, die gestützt werden sollen, zählen wohl auch Butter, Eier und Fleisch. Tierische Nahrungsmittel billiger zu machen heißt aber auch noch mehr Tierleid, ungesündere Ernährung, mehr Umweltschäden und damit letzten Endes höhere Kosten für die Allgemeinheit. Das wirtschaftliche Versagen dieser Regierung darf nicht mit dem Blut der Tiere bezahlt werden, die heute schon in Anbindehaltung die billigste Butter und Milch liefern oder auf engstem Raum Eier legen müssen und deren Billighaxerln am Wochenende auf dem Luxusgriller landen.

Regionale, biologisch angebaute und vegane Produkte sind besser für die Umwelt, die Gesundheit – aber auch teuer.
Foto: IMAGO/Martin Wagner

Regionale, biologisch angebaute und vegane Produkte sind besser für die Umwelt, die Gesundheit – aber auch teuer. Wenn man solche Lebensmittel armutsgefährdeten Menschen billiger oder gar gratis zukommen lässt, wäre gleich an mehreren Ecken und nachhaltig geholfen. Oder wollen wir jetzt echt den nächsten AMA-Skandal auch noch mit Steuermitteln fördern? (Guido Gluschitsch, 8.5.2023)